Knapp 250 Gäste folgten in der Heuberggemeinde Stetten am kalten Markt der Einladung zum traditionellen Neujahrsempfang von Gemeinde und Garnison in der Alemannenhalle. Feierlich vom Collegium Musical umrahmt, blickten dabei Bürgermeister Maik Lehn und der Standortälteste Oberst Michael Frick auf das abgelaufene Jahr zurück und richteten ihren Blick auch nach vorne.

Die hohe Politik und auch Landrätin oder Vertreter glänzten durch Abwesenheit. Umso mehr freute sich Gemeindeoberhaupt Maik Lehn am Dienstag über die anwesenden Gäste aus der lokalen Politik, der Wirtschaft, von Behörden, Institutionen sowie Kirchen und Militär. In seinem kurzen Rückblick streifte er neben diversen Vereinsjubiläen auch seinen persönlichen Höhepunkt des abgelaufenen Jahres, der ohne Zweifel seine Wiederwahl im Januar gewesen sei: „Ich bin gerne ihr Bürgermeister und freue mich auf die kommenden Jahre“, sagte er.

Nur vereinzelte Interessierte

In seinem Ausblick konnte der Bürgermeister denjenigen leider wenig Hoffnung machen, die sich um die ärztliche Versorgung in der Heuberggemeinde sorgen. Zwar seien die von der Gemeinde im Erdgeschoss des ehemaligen AMEOS-Gebäudes angemieteten Räumlichkeiten „vereinzelt von Interessierten nachgefragt“ worden. Allein zu konkreten Nutzungszusagen sei es nicht gekommen. Bezüglich des neuen Pflegeparks Viertel4, der im September eröffnet wurde, und insgesamt 80 Wohnungen umfasst, stellte Lehn fest, dass „die ersten Bewohnerinnen und Bewohner bereits eingezogen“ seien.

Das 1225-jährige Jubiläum der Gemeinde, auf das Stetten in diesem Jahr zurückblicken kann, werde man „eher im Stillen begehen“, kündigte Lehn an. Der Grund: Man wolle Kraft und Energie für das Spectaculum tanken, das 2025 vom 25. bis 27. Juli gefeiert werde. Trotz vieler Krisen und aller schlechten Nachrichten lud Lehn die Gäste ein, „gemeinsam und optimistisch in die Zukunft zu blicken“. Der Bürgermeister dankte allen, die sich „in unsere Gemeinschaft eingebracht haben“.

Dass Stetten a.k.M. ein moderner und attraktiver Standort sei, hob Oberst Michael Frick dann in seinem Grußwort mehrfach heraus. Dies dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bundeswehr auch hier einen großen infrastrukturellen Modernisierungsstau vor sich herschiebe. Um zur modernen Armee und attraktiven Arbeitgeber zu werden, bleibe noch einen sehr langen Weg zu gehen, sagte der Standortälteste. Daher würden die Bauvorhaben „in den kommenden Jahren noch einmal deutlich zunehmen“, sagte er und warb um Verständnis für die mit den Arbeiten einhergehenden Einschränkungen.

Frick zeigte die gewaltigen Herausforderungen auf, vor denen die Armee in Zeiten von Krieg und Krisen, vor Auslandseinsätzen und der Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland stehe. Auch Landes- und Bündnisverteidigung sei inzwischen wieder „erkennbarer Schwerpunkt“.

Ein absolutes Höhepunkt stehe dem Standort heuer mit dem „Tag der Bundeswehr“ am 8. Juni bevor: „Stetten am kalten Markt ist der einzige Standort in Baden-Württemberg, der an diesem Tag seine Pforten öffnet“, berichtete Frick, dass dazu „deutlich mehr als 20.000 Gäste erwartet würden: „Kommen Sie zu uns und sehen Sie, was die Bundeswehr in Stetten zu bieten hat“.

Frick bedankte sich für die großartige Unterstützung, die die Bundeswehr am Standort von allen Seiten, aber insbesondere von der Gemeinde, erhalte. Mit seiner Ankündigung, im Advent wieder ein Benefizkonzert in Stetten zu veranstalten und den besten Wünschen zum neuen Jahr ging es zum gemütlichen Teil über und die Gäste konnten sich beim Stehempfang austauschen.