Mit großem Engagement und Leidenschaft engagieren sich Gudrun und Roland Schindler und ihre Mitstreiter seit vielen Jahren in Afrikas kleinstem Staat Gambia, um dort Diabetikern eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Zwei Mal pro Jahr sind Mitglieder des Vereins „The Gambia“ vor Ort, versorgen Betroffene mit Insulin, Teststreifen, Zucker- und Bluthochdruckmedikamenten und dergleichen, machen Langzeitmessungen, schulen Diabetiker im Umgang mit ihrer Krankheit und leisten vielfach auch finanzielle Unterstützung, um insbesondere Kindern und Jugendlichen eine Schul- und Berufsausbildung zu ermöglichen.

In der jüngsten Hauptversammlung im Gasthaus „Sternen“ in Nusplingen haben der Vorsitzende des Diabetes-Projektes „The Gambia“ und seine Stellvertreterin den anwesenden Mitgliedern ausführlich Bericht erstattet. Vor zahlreichen Mitstreitern, die teils weite Anreisen in Kauf genommen hatten, ließen Roland Schindler und Katja Waezsada in beeindruckenden Bildershows die beiden Hilfs-Reisen des Vereins, die im vergangenen Jahr geleistet worden sind, Revue passieren. Vom 16. bis 24. April reiste Schindler alleine nach Gambia, während vom 5. bis zum 26. November eine größere Reisegruppe mit bis zu 13 Personen vor Ort Hilfe leistete. Bepackt mit großen Metallkoffern voller Insulin und Medikamenten, die jeweils den Bedarf für ein halbes Jahr abdecken, ging es von den Abflughäfen Stuttgart, München und Düsseldorf über Lissabon und Istanbul nach Gambia.

Wie Schindler wissen ließ, werden vom Verein mittlerweile 153 Diabetiker betreut, bei denen eine Messung des Langzeitzuckerwertes zu den wichtigsten Aktivitäten vor Ort gehört. Dazu geht man in Kliniken, macht Familienbesuche, organisiert Schulungen und Labortage zur Messung der Blutwerte: „Unser oberstes Ziel ist es, die Langzeitwerte unserer Schützlinge zu verbessern“, betonte Schindler und verdeutlichte, dass der Lebensrhythmus vor Ort dies häufig nicht gerade unterstütze: Beispielsweise werde viel später zu Abend gegessen, was gute Werte am Morgen verhindere. Überdies lebten die Betroffenen häufig „in äußerst ärmlichen Verhältnissen“, Kindern und Jugendlichen fehle oft die Unterstützung des Elternhauses: „Das ist natürlich schade, aber umso wichtiger ist unsere Hilfe“, sagte Schindler: „Denn wie ist es um deren Zukunft denn sonst bestellt?“ Dankbar sei der Verein, dass mit Isatou Jallow und Ousman Ceesay zwei Mitstreiter zur Verfügung stehen, die – von Schindlers gut geschult und eingewiesen – vor Ort als verlängerter Arm des Vereins bei den Betroffenen am Ball blieben. Nicht zuletzt übernehme „unser Finanzminister vor Ort“, Frederick Manly-Elliott, wichtige Aufgaben, in dem er beispielsweise das vom Verein gewährte Schulgeld ausbezahle.

Wie aus dem Bericht des Kassiers Sebastian Kaiser hervorging, hat der Verein im vergangenen Jahr mehr als 37.000 Euro für Insulin, Teststreifen, Laborreagenzien, Geräte, Medikamente, Pakete, Schulausbildung und dergleichen ausgegeben. Dem standen Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen von knapp 5500 Euro gegenüber: „Das macht deutlich, wie sehr wir auf Spenden und Patenschaften angewiesen sind“, unterstrichen die Verantwortlichen und zeigten sich dankbar, dass diesbezüglich rund 40.000 Euro vereinnahmt werden konnten.

Nach der einhelligen Entlastung des Vorstands zeigten sich nicht nur die Mitglieder, sondern auch Bürgermeisterstellvertreter Klaus-Dieter Halder von den Berichten „und dem sozialen Engagement schwer beeindruckt“. Die Motivation der Familie Schindler und deren Mitstreiter sei faszinierend, die Gemeinde wisse die Arbeit des Vereins zu schätzen: „Wir haben immer ein offenes Ohr für die Probleme des Vereins“, sicherte Halder zu.