Bereits der Einstieg in das mit Tänzen gespickte Programm markierte einen Höhepunkt des Jubiläumsballs. Denn Mitten aus dem Publikum tauchte Ansager Felix Graf in schwarzem Anzug und Zylinder auf, und trällerte in bester Entertainer-Manier Udo Jürgens Klassiker „Mit 66 Jahren“ durch den Saal, wobei nicht nur die Zahl durch 75 ersetzt wurde, sondern auch der Text das stolze Jubiläum und die Geschichte der Stettener Böcke bejubelte, sodass der Saal beim jeweiligen Refrain schon zu kochen schien. Man wolle „endlich den Eisprung der Bockzunft“ feiern, zitierte Graf dann seine Co-Ansagerin Jutta Bürk auf die Bühne, derweil die süffisant anmerkte: „Wenn‘s erscht da Eisprung isch, no brauchscht it so pressiera. Wenn‘s so isch wia bei mir domols, dauert des no ewig“. Und in der Tat, im Ei rumorte es den Abend durch mehr und mehr, bis schließlich der Knalleffekt eintrat.

Endlich geschafft: Der Bock ist aus dem Ei entsprungen. Da staunen Felix Graf und Jutta Bürk, die als Ansager einen glänzenden Job machen.
Endlich geschafft: Der Bock ist aus dem Ei entsprungen. Da staunen Felix Graf und Jutta Bürk, die als Ansager einen glänzenden Job machen.
Stets eine Augenweide mit perfekter Choreografie: Mit ihrem „Shine on Lady“ begeistern die TSV-Ladykracher das Publikum.
Stets eine Augenweide mit perfekter Choreografie: Mit ihrem „Shine on Lady“ begeistern die TSV-Ladykracher das Publikum.

Davor zündeten über 120 Akteure im Alter von fünf bis 76 Jahren ein närrisches Feuerwerk, das den Lachmuskel des Publikums nach dem Einmarsch der gesamten Zunft, der Begrüßung der Gäste durch Zunftmeister Oliver Beil sowie dem traditionellen Bocktanz einiges abverlangte. Mit einem „Cheerleader-Dance“ glänzte der Nachwuchs der Stettener Tanzlegenden „Ladykracher“, bevor sich Bürgermeister Maik Lehn und sein närrisches Gegenstück Lukas Graf im Dschungelcamp einer „ekligen“ Prüfung unterziehen mussten. Allerdings darf man getrost davon ausgehen, dass das „angeblich“ frisch gezapfte Bullensperma wohl eher dem Stettener Kultgetränk, der Bockmilch, näherkam.

Phantastische Szenen: Mit tollen Requisiten, klasse Kostümen und enormen Spielwitz werden Geschichten aus dem „Dschungelbuch“ auf die ...
Phantastische Szenen: Mit tollen Requisiten, klasse Kostümen und enormen Spielwitz werden Geschichten aus dem „Dschungelbuch“ auf die Bühne gezaubert.

Und mitten im Dschungel wurde das Programm fortgeführt, als unzählige Akteure von klein bis groß die Geschichte von Mogli und seinen Freunden, dem Bären Balu, dem schwarzen Panther Baghira und dem Affenkönig King Louie auf die Bühne zauberten. Schließlich waren es aber die Böcke, die Mogli unter den Klängen des Scheiffele vor dem bösen Tiger Shir Khan retteten. Dass sie weder Tod noch Teufel fürchten, demonstrierten die Jet-Piloten des Jahrgangs 2005 mit ihrem „Top Gun-Tanz“, wobei die Songs „Highway to the he Danger Zone“, „Take my Breath Away“ und „Great Balls of Fire“ den Saal zum Kochen brachten.

Die nachgespielten Dramen, die sich in den Schlangen vor der Damentoilette abspielen, sorgen für viel Heiterkeit.
Die nachgespielten Dramen, die sich in den Schlangen vor der Damentoilette abspielen, sorgen für viel Heiterkeit.

Komik der speziellen Art war nach einer kurzen Pause angesagt. Nach dem Lied „Die Schlange vor dem Damen-Klo“ spielten die Akteure in derb, ulkiger Weise jene Szenen nach, die das Comedy-Trio „Eure Mütter“ einst besang und über die sich das närrische Publikum köstlich amüsierte. Mit ihrem neuen Tanz „Shine on Ladys“ waren die Ladykracher nicht nur eine Augenweide, sondern riefen wahre Jubelstürme hervor. Und das „Yoga zur Entspannung“ geriet angesichts der teilnehmenden „Grazien“ und deren urkomischen Gesten und Kommentare zum Frontalangriff auf die Lachmuskeln. Den glanzvollen Schlusspunkt markierten die Jungböcke, unter die sich „Zunfti“ Oliver Beil mischte und dabei eine besonders gute Figur machte. Unter tosendem Applaus holte Programmchefin Melanie Hahn zum großen Finale sämtliche Akteure auf die Bühne, ehe die Formation Berghirschen zur langen Nacht aufspielte.

„Yoga zur Entspannung“ geriet zum Frontalangriff auf die Lachmuskeln des Publikums
„Yoga zur Entspannung“ geriet zum Frontalangriff auf die Lachmuskeln des Publikums