Erneut waren die Schäden am Gemeindeverbindungsweg zwischen Storzingen und Oberschmeien Thema im Stettener Gemeinderat. Die Straße musste bereits im Oktober vergangenen Jahres gesperrt werden, nachdem mutmaßlich eine Biberfamilie für ein Absenken der Straße gesorgt hatte.

Nach dem der Biber als streng geschützte Art gilt, war von Seiten der Stettener Gemeindeverwaltung umgehend nach der Feststellung der Schäden Kontakt zum Landratsamt Sigmaringen sowie zum Regierungspräsidium Tübingen aufgenommen worden. Von Seiten der Fachbehörden war dann die Zustimmung erteilt worden, die Biber-Familie mit geeigneten Mitteln zu vergrämen, damit diese keine weitere Straßenschäden anrichte. Eine Vergrämung hat das Ziel, eine Stelle, an der sich der Biber niedergelassen hat, durch geeignete Maßnahmen für den Biber so unattraktiv zu machen, dass er sich eine neue Bleibe sucht.

Der Damm, den der Biber auf Höhe des Gemeindeverbindungswegs gebaut hatte.
Der Damm, den der Biber auf Höhe des Gemeindeverbindungswegs gebaut hatte. | Bild: Gerd Feuerstein

Wie Bürgermeister Maik Lehn in der Sitzung informierte, habe die Vergrämungsaktion im Beisein des Biber-Experten des Landratsamtes Sigmaringen am 12. Februar stattgefunden. Mit einem Bagger sei dabei der Hangbereich an verschiedenen Stellen „geöffnet“ worden: „Zur Überraschung von uns allen haben wir dort aber weder eine Biberburg noch entsprechende Gänge festgestellt“, sagte Lehn. Auch die Experten seien davon ziemlich verblüfft gewesen, zumal die Spurenlage auch nach deren Einschätzung im Vorfeld eindeutig gewesen sei. Es stehe zu vermuten, dass der im Spätherbst entdeckte, und dann von Mitarbeitern des Bauhofes geöffnete Biberdamm, bereits dazu geführt habe, dass sich die Biber-Familie ein neues Zuhause gesucht habe: „Jeder der da unten im Tal spazieren geht, kann überall sehen, dass der Biber im Schmeiental zu Gange ist“, ließ Lehn keine Zweifel aufkommen, wie der Schaden an der Straße entstanden sei. Er wurde darin auch von mehreren Gemeinderäten bestätigt.

„Dass der Biber in dem Bereich aktiv ist, ist auf jeden Fall unbestritten“, betonte auch Gemeinderat Daniel Sauter (FW). Letztlich sei es ohnehin unerheblich, woher der Schaden komme, unterstrich nicht nur Sandra Rupp (FW): „Zahlen müssen wir so oder so“, sagte sie und wies damit darauf hin, dass von keiner anderen Seite mit finanzieller Unterstützung zu rechnen sei. Dass die Kosten für die Sanierung nicht gerade gering sein werden, machte auch das Gemeindeoberhaupt deutlich. Dennoch sei man bestrebt, die Dinge so schnell wie möglich anzugehen.

Aktuell würden die Ergebnisse der Baugrunduntersuchung sowie die Statik des Gemeindeverbindungsweges zwischen den Fachplanern abgestimmt: „Von unserer Seite wird eine schnellstmögliche Sanierung der Straße angestrebt“, machte Maik Lehn deutlich, zumal die Dorfgemeinschaft Storzingen Mitte Juli wieder ein großes Köhlerfest im Schmeiental veranstalten wolle. Dass über kurz oder lang „wohl mit weiteren Schäden an der Straße zu rechnen“ sei, warf Daniel Sauter in die Runde. Diese seien seiner Ansicht nach weniger dem Biber zuzuschreiben, denn „der mangelhaften Verlegung des Breitbandkabels“, für das der Gemeindeverbindungsweg fälschlicherweise talseits statt hangseits geöffnet worden sei: „Das war eine Katastrophe“, sagte Markus Spende. Der Arbeitstrupp habe einfach losgelegt, ohne dass örtliche Bauamt zu informieren.