Stetten am kalten Markt und insbesondere der Ortsteil Storzingen trauern um Hans Riester, der am 4. Januar völlig überraschend verstorben ist. Er hat sich nicht nur als langjähriger Ortschaftsrat und Ortvorsteher um seine Heimatgemeinde verdient gemacht. Riester war Storzinger durch und durch und hat den Ort, insbesondere durch sein Können als Architekt ehrenamtlich maßgeblich geprägt.
Geboren am 19. September 1943 in Storzingen besuchte Hans Riester die Volksschule im Ort. Nach einer Ausbildung zum Bauzeichner bildete sich Riester permanent bis hin zum Architekten weiter. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand war er in mehreren Architekturbüros in Ebingen und Tailfingen tätig. Im April 1972 heiratete Riester seine Frau Silvia, die ihm mit Sohn Volker und Tochter Barbara zwei Kinder schenkte. Das Familienglück war vollkommen, als sich vier Enkel dazu gesellten. Ein schwerer Schicksalsschlag war im Dezember 2014 der Tod von Barbara durch eine Krankheit.
Nicht nur als Architekt war Riester in Storzingen bei Bürgern, Vereinen und Institutionen ein gefragter Mann. Als Kenner und Liebhaber von Kunst und Kultur prägte der Verstorbene den Ortsteil, entwickelte Ideen und verfolgte zielstrebig deren Umsetzung. Erinnert sei an dieser Stelle lediglich an so bedeutende Projekte wie die Sanierung des Gemeindehauses Weckenstein samt Vorplatz und die Neugestaltung des Freizeitgeländes an der Schmeie samt Schutzhütte.
Zeitlebens konnten sich die Storzinger Vereine auf die Unterstützung des Verstorbenen verlassen. Egal ob der SV Storzingen, die Felsadapper, der Angelsportverein, der Modelleisenbahnclub oder die Landjugend, die Dorfgemeinschaft und die Feuerwehr: Wenn es etwas zu planen, zu bauen oder zu werkeln gab. Hans Riester war stets an vorderster Stelle dabei und präsent: „Das Ehrenamt ist sein Maxim!“ Mit diesen Worten hatten die Vereine das Lebenswerk von Hans Riester bei seiner offiziellen Verabschiedung als Ortsvorsteher vor zehn Jahren gewürdigt. Die Gemeinde verlieh ihm die goldene Verdienstmedaille.
Aber auch danach war Riester weiter aktiv, widmete sich mit viel Herzblut beispielsweise der Sanierung des Storzinger Bahnhofsgebäudes, die er ehrenamtlich begleitete und alle Bauabschnitte mit der Deutschen Bahn, dem Landesamt für Denkmalpflege und anderen Behörden koordinierte. In mühevoller Kleinarbeit war es dem engagierten Planer anhand eines uralten Planes von 1870 und mit Hilfe historischer Fotos gelungen, den Originalzustand des Bauwerks detailliert zu rekonstruieren.
Die Trauerfeier für den Verstorbenen findet am Dienstag, 23. Januar um 14 Uhr in der Kirche St. Zeno in Storzingen statt. Anschließend ist Urnenbeisetzung auf dem Storzinger Friedhof.