Wohl die Wenigsten der gut 200 Nusplinger hielt es am Samstag hinterm Ofen, als die Ledigen des Dorfes zur Fasnet und zum traditionellen Aufstellen des Narrenbaumes eingeladen hatten. Der Wettergott meinte es ausgesprochen gut. Wohl auch ein Grund, warum sich auch viele Stettener Mäschgerle zu Fuß auf den Weg machten. Dort haben sich die Organisatoren mächtig ins Zeug gelegt, um all das zu bieten, was bei einer heimeligen Straßenfasnet erwartet wird. Der Duft frischer Fasnetsküchle wehte durch die Luft, an den Getränkeständen fehlte es an nichts. Und zünftige Leberkäswecken konnte man sich freilich auch schmecken lassen.
Angeführt von der Stettener Zunftkapelle sowie einigen Böcken und Felsadappern, marschierten die starken Männer des Dorfes gegen 14 Uhr am Ort des Geschehens ein. Sie trugen Schwalben auf den Schultern, mit denen sie sich sogleich daran machten, den mächtigen Narrenbaum in die Höhe zu stemmen. Mit Schunkelliedern und Fasnetsklassikern sorgte die Stettener Feuerwehrkapelle für die Unterhaltung der Gäste, die den „Scheiffele-Marsch“ aus voller Kehle trällerten.
Die Stimmung war ausgezeichnet, als die Männer den riesigen Baum Stück für Stück nach oben hievten, bis er sich endlich in der Senkrechten präsentierte, was mit einem Tusch der Feuerwehrkapelle und einem kräftigen Schluck aus der Pulle besiegelt wurde. Hoch her ging es dann insbesondere im urigen Gasthaus „Adler“, in dem die Wirtsfamilie Klaus samt Helfer alle Hände voll zu tun hatten, um das närrische Volk mit Essen und Getränken zu versorgen. Auf engstem Raum wurde in der Kultstatus genießenden Kneipe Dorffasnet vom Feinsten gefeiert, gesungen, geschunkelt und gelacht. Spätestens als auch noch die Zunftkapelle den Gastraum stürmte, schien die Stimmung geradezu überzukochen. Und so wurde die fünfte Jahreszeit bis in die Abendstunden hinein ausgiebig genossen, sodass die Nusplinger ihre „kleine aber feine Dorffasnet“ erneut als vollen Erfolg verbuchen können.