Stetten a.k.M. – Mit dem Ausscheiden von Pfarrer Samuel Schelle aus dem Dienst der evangelischen Kirchengemeinde von Stetten am kalten Markt ist gleichzeitig mit Regina Gratius die neue Prädikantin eingeführt worden. Bei einem Freiluft-Gottesdienst haben Pfarrerin Kristina Wagner und Pfarrer Kai Tilgner die neue Laienpredigerin feierlich verpflichtet und der Gemeinde vorgestellt. Für die Gäste, darunter auch Bürgermeister Maik Lehn und Stettens katholischer Pfarrer Markus Manter, ist Regina Gratius wohlbekannt, ist sie doch langjährige Bürgerin der Heuberggemeinde und bekleidet seit Jahren das Amt der evangelischen Pfarrsekretärin. Diesen Job wird sie neben ihrem neuen Part als Prädikantin weiterhin haben, wie Dekanin Regine Klusmann nach der Verpflichtung bekannt machte.

Pfarrerin Wagner hatte die Einführung von Regina Gratius übernommen und bescheinigte ihr, für diese verantwortungsvolle Tätigkeit die richtigen Eigenschaften mitzubringen. „Sie hat die Fähigkeit, verstopfte Ohren zu öffnen und die richtigen Worte zu finden, wenn es gilt, Tränen zu trocknen.“ Regina Gratius, die seit zehn Jahren im evangelischen Pfarrbüro arbeitet, hat für ihre neue Tätigkeit zwölf Monate Ausbildung auf sich genommen. „Mit dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung hat sie künftig die Befugnis, Gottesdienste zu leiten, Predigten zu halten, das Abendmahl zu zelebrieren und Taufen durchzuführen“, machte die Dekanin deutlich.

Um sie in der nun wieder „pfarrerlosen“ Zeit zu unterstützen, stellte ihr die Dekanin Diakon Ulrich Aeschbach zur Seite, der mit einem Teilauftrag im Schuldienst in Konstanz bei der evangelischen Landeskirche angestellt ist, aber auch als ehrenamtlicher Prädikant Dienst tut. Er soll ab und zu in Stetten nach dem Rechten schauen, Unterschriften leisten und ähnliches mehr.

Im geliehenen Talar ihrer Kollegin Elfriede Müller bekannte sich Regina Gratius mit einem klaren „Ja“ zu ihrer neuen kirchlichen Aufgabe. Pfarrer Tilgner, Pfarrerin Wagner, sowie Elfriede Müller gratulierten ihr herzlich und spendeten ihr mit warmen Worten den Segen. Mit ein bisschen Lampenfieber, wie sie bekannte, was ihr aber nicht anzumerken war, hielt sie ihre erste Predigt. Darin ging es ihr in erster Linie um die Aufgaben, die es im Hier und Heute zu bewältigen gilt, während das Nachtrauern um Vergangenes nur unnötig Kraft koste. Mit Freude nahm Gratius aus den Händen der Dekanin einen Talar entgegen, den sie künftig von Amts wegen tragen darf.

Die evangelische Kirchengemeinde umfasst die Gemeinde Stetten a.k.M. mit den Ortsteilen Frohnstetten, Glashütte, Nusplingen und Storzingen, ferner Gutenstein, Thiergarten, Hausen im Tal und Neidingen im Donautal, die Gemeinde Schwenningen sowie Heinstetten und Hartheim.