Die geplante Vollsperrung der Landesstraße 218 zwischen Stetten a.k.M. und Storzingen traf im Stettener Gemeinderat auf wenig Verständnis. Insbesondere die Kurzfristigkeit der Ankündigung sowie der Verzicht auf eine „Ampelregelung“ sorgten für Kritik. „Das ist ein starkes Stück und einfach ein Unding; man muss doch auch an die betroffenen Bürger denken“, machte Gemeinderat Daniel Hagg bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats seinem Ärger Luft.
Erst am Tag davor hatten die Räte davon erfahren, dass das Landratsamt die geplante Vollsperrung im Zeitraum von 19. August bis zum 6. September per Pressemitteilung angekündigt hatte. Wie die Kreisbehörde mitteilte, müsse die Straße aufgrund von Fahrbahnschäden saniert werden. Die Umleitung des Verkehrs von Stetten in Richtung Storzingen erfolge über die L197 (Thiergarten), die L277 (Sigmaringen), die B32 (Nollhof) und die B463 (Neuhaus-Storzingen) und von Storzingen in Richtung Stetten in umgekehrter Reihenfolge. Im Busverkehr sei mit Einschränkungen zu rechnen, wobei Änderungen von den Busunternehmen selbst bekannt gegeben würden.
Wie Bürgermeister Maik Lehn erklärte, habe die am vergangenen Freitag kurzfristig angekündigte Vollsperrung sowohl in der Gemeindeverwaltung wie auch bei Busunternehmen und Betroffenen „zu Verwirrungen“ geführt. Das Landratsamt habe erläutert, dass die Arbeiten in den Schulferien erledigt werden sollen und die Vollsperrung „aus arbeitstechnischen Gründen zwingend erforderlich“ sei. Insbesondere aus Zeitgründen sei eine „Ampellösung“ (einseitige Sperrung) nicht möglich, weil die Arbeiten sonst deutlich länger dauern würden. „Die komplette Sperrung ist ein absolutes Unding“, ärgerte sich Hagg. Er findet es eine „Ungeheuerlichkeit“, dass man gerade mal einen Monat im Voraus informiert werde. Zumal der Gemeindeverbindungsweg nach Oberschmeien nun ebenfalls schon „monatelang gesperrt“ sei und das Landratsamt dessen Sanierung „selber in die Länge“ ziehe. Auch Fragen, wie Rettungsdienste, Feuerwehr und dergleichen zu möglichen Einsätzen gelangen, wurden ins Feld geführt. „Wir sind uns einig, dass es nicht gut läuft“, fasste Lehn zusammen: „Das Landratsamt weiß Bescheid, dass der Gemeinderat die Sache kritisch sieht.“