Es ist ein weiterer Meilenstein der Berufsorientierung am Schulzentrum Stetten: Rektor Christof Probst und die Berufsorientierungs-Beauftragte Jessica Zwick nahmen jetzt in Weingarten das hellblaue Boris-Schild in Empfang, das berichtet die Schule in einer Pressemitteilung. Drei Jahre behält die Auszeichnung ihre Gültigkeit, danach kann sie in einer Rezertifizierung für fünf Jahre erworben werden.
Jahrelange kontinuierliche Arbeit
„Das ist kein Prädikat, das man einfach so nebenbei mitnimmt“, erläutert Probst den Zertifizierungsprozess. „Es steckt eine Menge kontinuierlicher Planung und Durchführung von Praxis-Projekten dahinter. Die einzelnen Aktivitäten müssen nachweisbar erbrachte Leistungen der Berufs- und Studienorientierung sein, die in der Schulstruktur fest verankert sind und über einen mehrjährigen Zeitraum auch unabhängig von personellen Veränderungen aufrecht erhalten werden können.“
Umfassender Kriterienkatalog
Bei der Verleihung in der IHK Bodensee-Oberschwaben waren sowohl Schulen anwesend, die erstmalig zertifiziert wurden, als auch solche, die rezertifiziert wurden, heißt es in der Mitteilung. Jessica Zwick berichtete: „Der Leiter der Geschäftsstelle Boris-Berufswahl-Siegel Baden-Württemberg, Alexander Urban, hieß uns in einer Ansprache willkommen, bevor wir unser Schild und das Zertifikat bekamen. Grundlage dafür, dass wir diesen Schritt gehen konnten, war das Absolvieren eines umfassenden Kriterienkataloges mit einem Audit an der eigenen Schule, in dem wir zu den verschiedenen Feldern der Berufsorientierung (BO) befragt worden waren.“
Strenge Bewertungsmaßstäbe
Neben dem Themenbereich „Jugendliche im Fokus“ umfasst der Kriterienkatalog Aussagen zum „System Schule“ sowie „Schule im Netzwerk“, deren Funktionalität für die BO anhand einer fünfstufigen Skala eingeordnet wird. Die Schule muss neben ihren Curricula eine umfassende Dokumentation, zum Beispiel ein Schulportfolio, vorlegen. Die Bewertungsmaßstäbe sind streng – kann die Schule zum Beispiel bei der Aussage „Unsere Schule definiert die Berufliche Orientierung in konkreter Form im Schulkonzept mittels Zielformulierung und hat hierzu ein stufenübergreifendes Konzept“ nur als „teils/teils“ ankreuzen, muss erst nochmal nachgesteuert werden, bevor das Siegel in greifbare Nähe rückt. Die berufliche Orientierung muss in den meisten Fächern und in jedem Schuljahr fixe Bestandteile an Themen und Inhalten bieten, die von allen Lehrkräften verpflichtend durchzuführen sind.
Hervorragende Dokumentation
„Das Schulzentrum ist für seine hervorragende Dokumentation ausgezeichnet worden“, erläutert Jessica Zwick das Gelingen dieser Mammut-Aufgabe der Schulentwicklung, an der etliche Kolleginnen und Kollegen über Jahre hinweg mitgearbeitet hatten. Trotzdem kommt mit der Siegel-Vergabe der Arbeitsprozess nicht zum Stillstand auf dem erreichten Status-Quo: „Für die nächste Zeit wird überlegt, ob wir eventuell unsere Berufspraktika auf einen zweiwöchigen Zeitraum verlängern.“ In der Diskussion steht derzeit auch, inwiefern man die Lernstufe 5 bereits in die BO-Vorbereitung mit einbeziehen wird.
Hilfreicher Austausch
Besonders genossen hat Jessica Zwick die Austauschrunde mit den anderen Schulen: „Das ist wirklich toll, wenn man bei Häppchen und Getränken mit den Kolleginnen und Kollegen von anderswo in den Austausch geht und sich mit vielen Anregungen bereichern lässt – ich konnte die Leute fragen, wie habt ihr dieses gemacht, welchen Tipp habt ihr für jene Fragestellung, und auch meine eigenen Erfahrungen aus der BO in diesen kreativen Ideenpool einbringen!“
Schule strebt Rezertifizierung an
Davon wird im nächsten Schuljahr noch zu berichten sein – und das Fernziel in der BO am Schulzentrum stehe schon fest: „Wir streben in den nächsten Jahren die Rezertifizierung an“, teilte Rektor Christof Probst mit. „Nicht nur, damit sich die ganze Arbeit gelohnt hat – das Berufswahlsiegel ist ein Ausweis nachhaltiger Schulqualität, die den komplexen Anforderungen, die der Arbeitsmarkt aktuell an Auszubildende stellt, quasi am Puls der Zeit gerecht wird“, resümierte er.