Die Trauer um Hugo Neusch ist in Stetten am kalten Markt groß. Der bekannte Elektromeister und Geschäftsmann ist vor einigen Tagen im Alter von 91 Jahren verstorben.
Stetten war seine Heimat
Hugo Neusch erblickte am 14. September 1930 im elterlichen Haus in Stetten am kalten Markt – direkt neben der katholischen Pfarrkirche St. Mauritius – das Licht der Welt. Fast genau sieben Jahre später wurde im selben Haus auch seine spätere Ehefrau Walburga geboren. Neusch besuchte die Volksschule in Stetten und machte nach Ende des Zweiten Weltkrieges seinen Schulabschluss. Anschließend begann er im Elektrogeschäft Karl Ziegler eine Lehre zum Elektroinstallateur, die er 1948 mit dem Gesellenbrief erfolgreich abschloss. Danach arbeitete er in seinem Ausbildungsbetrieb weiter und erwarb 1954 vor der Handwerkskammer Konstanz seinen Meisterbrief.
Schritt in die Selbstständigkeit
Vier Jahre später heiratete er Walburga Riester, mit der er bis zu ihrem Tod im Dezember 2020 über 62 Jahre glücklich verheiratet war. Sie schenkte ihm zwischen 1965 bis 1972 drei Söhne. 1962 wagte Neusch den Schritt in die Selbständigkeit und gründete im damaligen Wohnhaus in der Siedlungstrasse ein eigenes Elektrogeschäft.
Alles begann in einer kleinen Werkstatt
Er startete mit einer kleinen Werkstatt neben der Garage, einem kleinen Büroanbau und einem gemieteten, 500 Meter entfernten Ausstellungsraum. Als die Räumlichkeiten zu klein wurden, entstand 1972 das heutige Geschäft, das 1983 vergrößert und um das Wohnhaus erweitert wurde. Mit Ausnahme des Rohbaus wurden die meisten Gewerke in Eigenleistung errichtet.
Geschäftsübergabe an zwei Söhne
35 Jahre führte Neusch das Elektrogeschäft, beschäftigte bis zu zehn Angestellte und bildete über viele Jahre hinweg junge Menschen aus. Aber Neusch wusste auch, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. 1997 übergab der Verstorbene sein Geschäft an seine beiden Söhne Oliver (Elektromeister) und Florian Neusch (Radio- und Fernsehtechniker). Das Portfolio beschränkte sich nicht nur auf den Verkauf, sondern auch auf die Elektroinstallation ganzer Wohnhäuser bis hin zu großen Fabrikgebäuden wie die damalige Firma Ebner in Frohnstetten.
Zwei Jahrzehnte im Gemeinderat
Aber nicht nur geschäftlich engagierte sich Hugo Neusch. Auch in der Gemeinde war er aktiv, gehörte von 1968 bis 1989 für die CDU dem Gemeinderat an, war Mitglied im technischen Ausschuss und Vorsitzender des Gutachterausschusses. Bei der Volksbank Stetten gehörte er dem Aufsichtsrat an und war auch nach deren Fusion mit der Volksbank Albstadt-Ebingen als Vertreter tätig.
Die Vereine waren ihm wichtig
Bis zu seinem Tod war er Mitglied in vielen örtlichen Vereinen, so im TSV und als Gründungsmitglied im Skiclub. Zum Ausgleich waren ihm sein Freitags-Kegelclub und dessen Ausflüge wichtig. Trotz seines hohen Einsatzes als Geschäftsmann und in Ehrenämtern kam die Familie nie zu kurz. „Wer rastet der rostet“, blieb zeitlebens sein Motto.