Eine Ära ist bei der Heimatschutzkompanie Schwäbische Alb zu Ende gegangen, wie es in einer Mitteilung der Pressestelle des Landeskommandos Baden-Württemberg heißt. Mit einem Appell auf dem Truppenübungsplatz Heuberg wurde die Kompanie an Oberstleutnant Jörg Ebert übergeben. Damit endete die rund achtjährige Zeit von Oberstleutnant Michael Schoch. Mit ihm hat einer der Männer der ersten Stunde die Heimatschutzkompanie verlassen.

Herausfordernd seien die Rahmenbedingungen bei der Übernahme von seinem Vorgänger Oberstleutnant der Reserve Jörg Schlösser gewesen, erinnerte sich der scheidende Kompaniechef in seiner Abschiedsrede vor den angetretenen Soldaten der Heimatschutzkompanie. Die erfolgreiche Zertifizierung der Kompanie bereits im ersten Anlauf und die Teilnahme an der Übung BWTEX zählt Michael Schoch zu den Höhepunkten in seiner Amtszeit. Dass die Kompanie zu den personalstärksten Heimatschutzkompanien bundesweit zählt, erfülle ihn mit Stolz. Auf seinen Nachfolger warten neue Aufgaben und Herausforderungen.

„Des Großen Kurfürsten Reitermarsch“ von Cuno Graf von Moltke hatte sich Oberstleutnant Michael Schoch gewünscht. Dann folgte die Meldung an den Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg, Oberst Thomas Köhring. Der Kommandeur erinnerte in seiner Rede an die Anfänge der Kompanie. Sie wurde 2013 auf dem Rathausplatz in Stetten am kalten Markt als Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie aufgestellt, obwohl sie damals zusammen mit dem Patenverband, dem Artilleriebataillon 295, noch in Immendingen stationiert war. Oberst Köhring verwies auf die gute Zusammenarbeit zwischen Patenverband und der Heimatschutzkompanie und zeigte sich erfreut, dass mit Oberstleutnant Kevin Freudenberger der Kommandeur des Artilleriebataillons 295 bei dem Appell anwesend war. Oberstleutnant Michael Schoch bezeichnete der Kommandeur des Landeskommandos als bewährten Führer und Kompaniechef.

Der scheidende Kompaniechef der Heimatschutzkompanie „Schwäbische Alb“, Oberstleutnant Michael Schoch, meldet seine Einheit ...
Der scheidende Kompaniechef der Heimatschutzkompanie „Schwäbische Alb“, Oberstleutnant Michael Schoch, meldet seine Einheit dem Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg, Oberst Thomas Köhring, zur Übergabe. | Bild: Bundeswehr

Zufrieden zeigte sich Oberst Köhring, dass mit Oberstleutnant Jörg Ebert ein ebenfalls bewährter Offizier als Nachfolger gefunden werden konnte. Seit 2014 in der Kompanie engagiert, habe sich Oberstleutnant Ebert in verschiedenen Funktionen bewährt. Die Übertragung der Kompanieführung sei der folgerichtige Schritt, so Oberst Köhring. Nach dem Liedwunsch eines Rolling-Stones Klassikers von Oberstleutnant Ebert, der Kompaniewimpelübergabe und der Nationalhymne endete der offizielle Teil mit der Meldung der Kompanieübernahme des neuen Kompaniechefs an den Kommandeur Landeskommando Baden-Württemberg. Die überaus große Wertschätzung für Oberstleutnant Schoch wurde beim anschließenden Empfang sichtbar. Das sich anschließende gemeinsame Essen und Zusammensein beendete die Übergabe auf dem Ochsenkopf des Übungsplatzes Heuberg.

Die Heimatschutzkompanien sind für den Einsatz zu Wach- und Sicherungsaufgaben sowie für Objektschutz, also Szenarien der Landes- und Bündnisverteidigung, vorgesehen. In einem solchen Szenario würden sie eingesetzt, weil reguläre Einheiten der Bundeswehr grundsätzlich mit anderen Aufträgen gebunden wären. Darüber hinaus gehören auch subsidiäre Katastrophenhilfe oder die Unterstützung beim Host Nation Support befreundeter Streitkräfte zu ihren Aufgaben. Landes- und Bündnisverteidigung sowie Heimatschutz sind vielgestaltig. Bei Notstandslagen, wie beispielsweise bei einem flächendeckenden Blackout, könnten die Kräfte des Heimatschutzes kritische Infrastruktur schützen, ebenso im Verteidigungs- und Spannungsfall. Sie können beim Schutz von Anlagen, Einrichtungen und Liegenschaften der Bundeswehr unterstützen oder in der Katastrophenhilfe zivile Organisationen bei Hilfeleistungen ergänzen.