Die Volksbank Albstadt hat trotz belastender externer Faktoren und globaler Multikrise ihren Wachstumskurs fortgesetzt. Ihre Bilanzsumme habe sie im Geschäftsjahr 2023 auf gut 1,87 Milliarden Euro gesteigert. Die Bank habe 825 neue Mitglieder gewonnen. Weil der Jahresüberschuss zugelegt habe, könne die Bank die Dividende für das Geschäftsjahr 2023 auf 4 Prozent erhöhen, heißt es in einer Pressemitteilung weiter.
Herausforderndes Geschäftsjahr
Auf der vom Aufsichtsratsvorsitzenden Andreas Fandrich geleiteten Vertreterversammlung informierte Vorstandssprecher Robert Kling über ein herausforderndes Geschäftsjahr 2023. Umso erfreulicher sei die geschäftliche Entwicklung angesichts belastender globaler Rahmensituation und anhaltender konjunktureller Schwäche.
Belastende Rahmenbedingungen
Als Gründe nannte Kling den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Weitere dämpfende Faktoren seien Inflation, Lieferschwierigkeiten, Materialengpässe, Arbeits- und Fachkräftemangel sowie immer noch Nachwirkungen der Pandemie. Außerdem hätten sechs Erhöhungen des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank EZB das Finanzwesen in Atem gehalten.

Die Bilanzsumme der Volksbank Albstadt sei auf 1,87 Milliarden Euro gestiegen (+1,1 Prozent). Das gesamte betreute Kundenvolumen als Summe aller bilanziellen und außerbilanziellen Aktivitäten sei um gut 100 Millionen Euro auf 3,2 Milliarden Euro angewachsen. „Wir haben unsere Basis im wichtigsten Bereich, dem Geschäft mit Mitgliedern und Kunden, überaus erfolgreich verbreitert“, wird der Vorstandssprecher in der Mitteilung zitiert. Der ausgewiesene Jahresüberschuss von rund 2,53 Millionen Euro ermögliche eine Dividende für die Mitglieder der Volksbank Albstadt von 4 Prozent auf ihre Geschäftsguthaben.
Mitgliederzuwachs auf knapp 28.000
Erfreulich sei der Mitgliederzuwachs um 825 auf knapp 28.000 im Laufe des Jahres 2023. „Damit sind jeden Monat 70 Mitglieder dazugekommen,“ wertet Kling diesen Zuspruch als Bestätigung des regional ausgelegten genossenschaftlichen Geschäftsmodells. Der Zinsüberschuss lag im Geschäftsjahr 2023 bei 19,8 Millionen Euro, heißt es weiter.
Immobilienkredite rückläufig
Ein zur Vergangenheit verändertes Anlageverhalten bleibe weiterhin festzustellen: Die Nachfrage nach privaten Immobilienkrediten war im vergangenen Geschäftsjahr wegen gestiegener Baupreise und zinsbedingt höheren Finanzierungskosten deutlich rückläufig. Die Bank habe dagegen einen nennenswerten Anstieg gewerblicher Immobilien- und Investitionskredite verzeichnet, so Kling. Der Provisionsüberschuss durch Vermittlung von Finanzprodukten an die Genossenschaftliche FinanzGruppe sei mit 8,2 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.
Festverzinsliche Wertpapiere der Bank schneiden gut ab
Das Bewertungsergebnis der Bank zeige sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Sämtliche festverzinslichen Wertpapiere der Bank hätten Ratings im oberen Bereich, so Kling: „Das spricht für eine gute beziehungsweise sehr gute Bonität.“ Die Vermögenslage der Bank habe sich weiter verbessert. Auf der Ausgabenseite verzeichne die Volksbank Albstadt inflationsbedingt gestiegene Aufwendungen für Verwaltung. Leicht gesunken seien die Personalkosten.
Positive Konjunktur erwartet
Für 2024 und 2025 rechne man mit einer leicht positiven Konjunkturentwicklung, auch wenn Unsicherheiten wegen der Kriege in Europa und im Nahen Osten blieben, erläutert Kling. „Wir analysieren laufend mögliche Auswirkungen und werden unsere Prognosen falls erforderlich anpassen.“ Aktuell sehe man bei privaten Immobilienkrediten nur ein leichtes Plus, ab 2025 wieder ein moderates Wachstum. Der Zinsüberschuss werde ab 2025 wieder deutlicher steigen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge werden steigen, weil nach der Fertigstellung der neuen Wohn- und Gewerbeeinheiten auf dem Europaplatzareal in Albstadt-Ebingen Mieten fließen. Im Bereich ihrer Tochterunternehmen plant die Volksbank fürs aktuelle sowie fürs kommende Jahr Ergebnisbeiträge von über 500.000 Euro. Der Großteil soll aus der Immobilientochter Volksbank Albstadt Immobilien GmbH kommen, die 2023 ihre ersten Projekte realisiert und weitere in Arbeit habe.
Beratungscenter werden modernisiert
Nach Umbau der Beratungs-Center in Stetten a.k.M. sowie in der Marktstraße in Albstadt-Ebingen soll das Beratungs-Center in Schömberg modernisiert werden. Unter Leitung von OB Roland Tralmer entlastete die Versammlung sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat einstimmig. Catrin Meiser-Feyrer, Karl-Friedrich Beck und Andreas Fandrich wurden als Aufsichtsräte einstimmig wiedergewählt.
Geschäftsjahr 2023
Bilanzsumme: 1,87 Milliarden Euro
Betreutes Kundenvolumen: 3,2 Milliarden Euro
Zinsüberschuss: 19,8 Millionen Euro
Gewinn: 2,53 Millionen Euro
Dividende: 4 Prozent
Spenden/Sponsoring: 168.606¦Euro an 145 regionale Projekte
Mitglieder: 27.961
Kunden: 45.947