Losgelöst von den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Problemszenarien brannten die Frohnstetter Hilbenschlecker in der gut gefüllten Hohenzollernhalle bei ihrem Zunftball ein unbeschwertes und fröhliches Fasnetsfeuerwerk erster Güte ab und bescherten der ausgelassenen Narrenschar mit Musik, Tanz und humorvollen Wortbeiträgen einen höchst vergnüglichen Abend. Dass Künstliche Intelligenz (KI) auch schon in der Frohnstetter Fasnet seine Spuren hinterlässt, konnten die Besucher gleich bei der launigen Begrüßung von Zunftmeister Hermann Löffler entnehmen, der seinen Willkommensgruß unter Eingabe einige Stichworte kurzerhand von „Chat GPT“ zusammenstellen ließ.
Mit handgemachter Situationskomik startete dann aber das Programm mit Venera Riedmaier und Alfio Tomaselli alias Elsbeth und Gustel, die sich auf der Suche nach einem Partner fürs Leben beide auf das Experiment „Blind Date“ eingelassen hatten. Nach Abnahme der Augenbinden entwickelte sich schnell ein angeregtes Kennenlerngespräch in stimmungsvoller Atmosphäre mit geklauten Kerzen vom nahegelegenen Friedhof und einem lecker aufgewärmten italienischen Dosenmenü. Beide Akteure trieben mit ihrem Wortwitz und ihrer ausdrucksstarken Gestik dem Publikum vor Lachen die Tränen in die Augen.
Ein weiteres Glanzlicht war sicher der anschließende Auftritt der „fliegenden“ drei Tenöre, die zum Flippers Klassiker „Aber dich gibt‘s nur einmal für mich“ eine erstaunliche Gelenkigkeit an den Tag legten und scheinbar schwerelos über die Bühne schwebten. Als Garant für beste Stimmung brachten auch diesmal wieder die beiden Tanzgarden der „Hilbenschlecker“ die Halle zum Beben und durften nur unter Gewährung von Zugaben die Bühne wieder verlassen. Ob akrobatisch mit ihren Marschtänzen im Gardekostüm oder temperamentvoll, flippig in phantasievollen Showoutfits, der begeisterte Beifall des Publikums war den Hilbenschleckermädels gewiss. Dass aber auch junge Männer es verstehen auf der Bühne eine gute Figur abzugeben, bewiesen die aktiven Hilbenschlecker mit ihrem originellen Männerballett als Baywatch-Rettungsschwimmer.
Die aktuellen Neuigkeiten aus Frohnstetten und Umgebung konnte das Publikum anschließend von den redseligen und überaus wunderfitzigen Tratschweibern erfahren, die sich zum Austausch auf dem Hilbenbänkle trafen. Im Mittelpunkt standen dabei einmal mehr diverse Männerprobleme und die Frage, wie man sich denn wohl den Richtigen angelt beziehungsweise ihn bei Nichtgefallen auch schnell wieder los wird. Der interessierte Zuhörer im Publikum erfuhr auf diese Weise so ganz nebenbei, dass man auf dem Friedhof schon an der Art wie man die Gießkanne hält, erkennen könne, welche Frau schon wieder bereit für eine Partnerschaft sei. Als Abnehmtipp für Schönheitsbewußte wurde das Duschen mit fettlösendem Spülmittel empfohlen.
Zum Ende des Programms bat Zunftmeister Löffler nochmal alle Akteure des Abends auf die Bühne, die alle zusammen zum krönenden Abschluß die von Dominik Herre intonierte „Hilbeschleckerhymne“ schmetterten.