Eine Fortsetzung des 14er-Rates wird es in Wald nicht geben. Das hat der Gemeinderat angesichts der auf ihn zukommenden Kosten in seiner jüngsten Sitzung entschieden. Der Rat sollte die Möglichkeit für Jugendliche bieten, sich mit ihren Belangen und Vorschlägen im Rathaus einzubringen. Dem 14er-Rat gehörten Mädchen und Jungen im Alter von 14 und 15 Jahren an. Zukünftig soll es anstelle des Rates zweimal im Jahr ein „Jugendhearing„ geben, bei dem Jugendliche dem Gemeinderat ihre Ideen und Wünsche vortragen können. Damit soll es in Wald auch ohne die Fortsetzung des Gremiums eine Möglichkeit für junge Einwohner geben, sich in die Gemeinde einzubringen.
Mit dem Thema Jugend beschäftigten sich die Kommunalpolitiker von Wald gleich in zwei Tagesordnungspunkten der öffentlichen Sitzung am Dienstagabend. Neben der Frage, ob der 14er-Rat in Wald weitergeführt werden solle, stand die Aufstellung eines Bauwagens als Jugendtreffpunkt zur Debatte. Er gehörte zu den Anregungen, die aus dem Kreis der Mädchen und Jungen gekommen waren.
Doch bevor es an die Überlegungen und die Abstimmung durch den Gemeinderat ging, lobte Bürgermeister Werner Müller die Arbeit des 14er-Rates, die für die Gemeinde positiv gewesen sei. 2018 war das Projekt „Jugendbeteiligung“ im Landkreis Sigmaringen gestartet. Auch Wald hatte sich beteiligt und im Rahmen dessen den 14er-Rats ins Leben gerufen. Die finanziellen Mittel und personelle Begleitung wurden durch den Landkreis zur Verfügung gestellt. Nun ist die Unterstützung ausgelaufen und der Gemeinderat hatte zu entscheiden, ob es auch in Zukunft eine offizielle Beteiligung der Jugendlichen geben wird und wie diese aussehen könnte. Klar war schon im Voraus, dass eine Weiterführung der Jugendbeteiligung von der Gemeinde selbst finanziert werden muss. Drei Möglichkeiten standen im Raum. Diese seien jedoch teilweise mit hohen Kosten verbunden, sagte Müller. Diese waren die Weiterführung des 14er-Rates unter der Anleitung und Organisation einer Honorarkraft (jährliche Kosten rund 22 000 Euro), die Weiterführung des 14er-Rates mithilfe eines Minijobbers (jährliche Kosten rund 10 000 Euro) und die Etablierung eines jährlichen oder zweijährigen Jugendforums mit einem Anhörungsrecht der Jugendlichen im Gemeinderat.

Dass den jungen Einwohnern von Wald auch weiterhin die Gelegenheit geboten werden müsse, sich in die Gemeinde einzubringen, darin waren sich alle Gemeinderäte, die sich zu dem Thema zu Worte meldeten, einig. So auch Clemens Veeser, der jedoch zu bedenken gab, dass sich eine Weiterführung des 14er-Rates aus finanziellen Gründen für die Gemeinde schwierig gestalte. Dem stimmten auch weitere Gemeinderatsmitglieder zu. Dennoch sei ein jährliches oder sogar zweijähriges Jugendforum zu wenig für eine Beteiligung der Jugendlichen. In der Abstimmung über das weitere Vorgehen wurde schließlich bestimmt, dass es zweimal im Jahr ein „Jugendhearing„ geben soll.
Einige vom 14er-Rat angestoßenen Projekte seien in der Zeit nicht nur zur Sprache gekommen, sondern auch umgesetzt worden, sagte Müller. Eines davon, das noch auf seine endgültige Umsetzung wartet, ist die Aufstellung eines Bauwagens als Jugendtreff in Ergänzung zur Jugendarbeit der Gemeinde. Die Jugendlichen des 14er-Rates hatten die Etablierung eines offenen Jugendtreffs vorgeschlagen. Da die Suche nach einem geeigneten Raum erfolglos blieb, kam die Idee des Bauwagens auf. Der Bauwagen soll seinen Platz auf kommunalem Grund in den Geißwiesen finden. Voraussetzung für die Umsetzung des Projektes und die Inbetriebnahme des Bauwagens als Jugendtreff war zudem der Abschluss einer Nutzungsvereinbarung zwischen den Jugendlichen, mindestens zwei Eltern und der Gemeinde. „Wenn der Bauwagen auf dem Grundstück der Gemeinde steht, dann ist die Gemeinde auch verantwortlich. Das geht nicht ohne Eltern, die das Projekt mittragen“, betonte der Bürgermeister. Es freue ihn daher, dass sogar mehr Eltern, als erforderlich die Vereinbarung unterschrieben haben. Jetzt müssen nur noch Details, wie Strom, Heizung und Öffnungszeiten, besprochen werden müssen.