Sandra Häusler

Die offizielle Eröffnung des Tags der offenen Töpferei bei Asghar Khoshnavaz am Samstag umrahmte Stephanie Menacher aus Heiligenberg mit ihrer Flöte. Im Gedenken an den sechsten Jahrestag der Nuklear-Katastrophe von Fukushima erinnerte der Friedensaktivist Wolfgang Steuer aus Trossingen an die Katastrophe, Eiko Khoshnavaz, gebürtige Japanerin und Ehefrau von Asghar Koshnavaz, gestaltete eine Gedenk-Zeremonie. Dann schloss sich eine Schweigeminute an. In seiner Ansprache schlug Bürgermeister Werner Müller gekonnt den Bogen vom nach der Katastrophe beschlossenen Atomausstieg Deutschlands zum Tag der offenen Töpferei. Am Nachmittag musizierte Stephanie Menacher mit dem Gitarristen Christoph Betz. Bernd Geisler und seine afghanischen Freunde trugen orientalische Musik vor.

Eindrucksvolles Raku-Brennen

Einer der Höhepunkte am Samstag stellte das eindrucksvolle Raku-Brennen dar. Die glühenden Keramikstücke entnahm Khoshnavaz, gekleidet mit Hitzeschutzanzug, Helm und Handschuhen, und bettete sie luftdicht in Holzspäne. Viele Kinder halfen nach dem Abkühlen beim anschließenden Reinigen der Rakukeramik und waren erstaunt, welche Farben und charakteristischen Rissbildungen zum Vorschein kam, freut sich der 75-jährige Khoshnavaz. Die Besucher waren aus der Region, dem Bodenseekreis und dem weiten Umland gekommen. Es waren so viele Besucher wie noch nie, mutmaßte der Bürgermeister. Bei einer Tasse Tee, einer Schale Suppe und einem Stück Kuchen kamen die Gäste miteinander ins Gespräch. Das befreundete Ehepaar Angelika und Siegfried Endres aus Ruhestetten unterstützt Asghar Khoshnavaz jedes Jahr beim Tag der offenen Töpferei. Der nächste Tag der offenen Töpferei wird am 10. und 11. März 2018 in Wald stattfinden.


Zur Person

Asghar Khoshnavaz ist im iranischen Tabriz geboren. Er studierte dort Pädagogik und lebt seit 1970 in Deutschland. Seit 1989 ist er freischaffender Künstler mit eigener Werkstatt Wald. Seine Keramikwerke sind kunstvoll in Raku-Technik gefertigte Gefäße wie Schalen, Vasen, Figuren und Stelen. Daneben übt er eine Dozententätigkeit im Schloss Kißlegg aus.