Mit Erfolg legten 42 junge Frauen an der Heimschule Kloster Wald ihr Abitur ab. Mit dem Abiturgesamtdurchschnitt von 2,18 liegt der Abiturjahrgang unter dem Landesdurchschnitt. „Da können wir als Schule stolz sein“, freute sich der Schulleiter und Oberstudiendirektor Hartwig Hils bei der Entlassfeier der Abiturientinnen in der Klosterturnhalle. Fünf Schülerinnen legten die Fachhochschulreife ab, zwei davon erhielten ihr schulisches Fachhochschulzeugnis. Amelie Hensler aus Bichtlingen legte ihr Abitur als Jahrgangbeste mit der Note 1,0 ab. Die 18-Jährige schließt noch ihre Lehre zur Maßschneiderin an der Heimschule ab und hat danach ein Lehramtsstudium im Blick.

Amelie Hensler aus Sauldorf-Bichtlingen schloss mit der Abiturnote 1,0 als Jahrgangsbeste ab.
Amelie Hensler aus Sauldorf-Bichtlingen schloss mit der Abiturnote 1,0 als Jahrgangsbeste ab. | Bild: Sandra Häusler

Meilenstein im Leben der jungen Frauen

Schulleiter Hartwig Hils bezeichnete das Abitur als wichtigen Meilenstein im Leben der jungen Frauen, zu dem viele Personen der Hausgemeinschaft Heimschule Kloster Wald beigetragen hätten, er dankte den Eltern und den Schwester des Konvents für ihre begleitenden Gebete. „Ihr wurdet nicht einfach erzogen, um gehorsam zu sein, sondern euer Eigenes zum Vorschein zu bringen“, unterstrich der Oberstudiendirektor, „seid also weiterhin manchmal Zweifelnde, von mir aus Närrinnen, Suchende und dann werdet ihr auch das Richtige finden.“ Corona habe für die Abiturienten eine Zeit der Verunsicherung gebracht, die Abiturientinnen waren plötzlich auf sich selbst gestellt, es gab Fernunterricht und die Abiturientinnen mussten ziemlich schnell lernen, sich selbst zu disziplinieren, durchzuhalten, pünktlich für den Online-Unterricht aufzustehen. Dabei habe im Laufe der Zeit die Digitalisierung als „Werkzeug“ geholfen. Der Schulleiter gab an: „Wir haben erlebt, Schule ist mehr als Unterricht. Lachen, Umarmungen, Flüstern über Unterrichtsinhalte.“

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Hartwig Hils brachte anhand von zwei Experimentbeispielen zum Ausdruck, wie wichtig die Beziehung beim Lernen ist. Mehr als der Abiturdurchschnitt zähle das Profil jeder Einzelnen, und dass es auf den späteren Studiengang oder Arbeitsplatz passe. Mit einem Zitat aus Liedtext „Deine Schuld“ von den Ärzten – „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“ – gab der Schulleiter den jungen Frauen die große Verantwortung und den Auftrag mit, dass jene „noch ein bisschen die Welt retten müssen“ und sie mit Weitblick in Zukunft gerechter, friedlicher, ökologischer und vor allem ein bisschen menschlicher gestalten können.

Nötiger Reifegrad für neue Herausforderungen

Internatsleiterin Rita Schmid beglückwünschte die Abiturientinnen zum bestandenen Abitur. Die Eltern hätten ihr wertvollstes Gut, ihre Töchter, zur Erziehung und Ausbildung an die Heimschule Kloster Wald gegeben. „Als gut gebildete und selbstbewusste, vielseitig interessierte junge Frauen sind sie heute unter uns“, so Schmid. Sie sei sicher, dass die Abiturientinnen den nötigen Reifegrad für die vielen neuen Herausforderungen in der Zukunft mitbringen.

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Im Namen der Eltern sprach Sabine Schrenk. „Jetzt ist es endlich geschafft und die Welt steht euch offen“. Sie sei „megabeeindruckt“ von so vielen wunderschönen jungen Menschen, die mit leuchtenden Augen dasitzen und welche wunderbaren „Vibes“ zu ihre herüberschwappen. Sie dankte allen Wegbeleitern der Abiturientinnen und gab ihnen ein paar Gedanken auf den Weg. Sabine Schrenk erzählte vom unglaublichen Willen, den die Abiturientinnen an den Tag gelegt hätten, seit sie an diese Schule gekommen waren, über die Anstrengung der Abiturprüfungen bis zum Applaus für die Leistungen und das Engagement, das sie neben dem Abitur gezeigt haben.

Die Abiturientinnen (on links) Maren Johner und Amelie Hensler hielten die Ansprache im Namen der Abiturientinnen.
Die Abiturientinnen (on links) Maren Johner und Amelie Hensler hielten die Ansprache im Namen der Abiturientinnen. | Bild: Sandra Häusler

„Hier sitzt die nächste Generation Anwältinnen, Ärztinnen oder Lehrerinnen. Wir haben nun den höchsten Schulabschluss in der Tasche und können uns auf den Weg machen, die Welt zu retten, Krankheiten zu heilen und den Frieden zu sichern“ eröffnete Amelie Hensler die Ansprache im Namen der Abiturientinnen. Mit Maren Johner ließ sie die acht Jahre Walder Schulzeit Revue passieren.

Mitreißender „Root Beer Rag“

Susanne Bolz spielte zur Zeugnisübergabe den „Root Beer Rag“ auf dem Piano.
Susanne Bolz spielte zur Zeugnisübergabe den „Root Beer Rag“ auf dem Piano. | Bild: Sandra Häusler

Die Entlassfeier gestalteten Carolina Restle (Querflöte) und Martin Herr (Klavier) mit einem Largo und Vivace von Georg Philipp Telemann. Magdalena Vyucudilik (Violine) und Annika Andresen (Cello) trugen ein Menuett von Franz Schubert vor. Den mitreißenden „Root Beer Rag“ von Billy Joel spielte Susanne Bolz auf dem Klavier.