Dass Verbraucher eine Wertschätzung für die Produkte aus lokaler Erzeugung haben, zeigte das „Fest der Höfe“ im Walder Teilort Riedetsweiler. Der Hof Sarachella in Riedetsweiler und der Bauernhof Hahn in Hippetsweiler waren die Initiatoren dieser Direktvermarkterveranstaltung und hatten noch weitere Direktvermarkter aus der Umgebung dafür gewonnen: den Kartoffelhof Familie Hübschle aus Wald-Reischach, Werner Schraudolf aus Aach-Linz mit selbst gebrannten Spirituosen und Likören, Margret Stehle aus Mühlhausen mit Gebäck und Kuchen zum Mitnehmen sowie den jungen Hobbyschreiner- und -drechsler Noah Droxner aus Löcherberg mit Drechsel-und Altholzarbeiten. Der Bauernhof Hahn bot seine eigenen Produkte aus EU-Bio-Bewirtschaftung, wie die Eier aus dem Hühnermobil, Nudeln aus den hofeigenen Eiern oder Eierlikör, und die Produkte aus dem Hofladen an. Beim Hof Sarachella konnten die Besucher Schaffelle sowie Schafwurst erwerben.

Wichtig zur Stärkung der Höfe
Zu den Besuchern zählte unter anderen Bürgermeister Joachim Grüner. Er unterstrich: „Ich finde eine solche Veranstaltung wichtig, um die regionalen Höfe und Unternehmen zu stärken.“ Zahlreiche Gäste lobten die vorbildliche Umsetzung der Corona-Vorgaben. Die Veranstaltung im Freien fand unter 2G-Regeln und Maskenpflicht statt. Lediglich zum Verzehr der frischgebackenen Speck-Zwiebel-Dinnele, Gulaschsuppe, Pellkartoffeln mit Quark, Glühmost, Punsch oder zur Verkostung der Liköre und Spirituosen durften die Gäste die Maske zeitweise abnehmen. Das Areal war abgesperrt, der Eingang erfolgte nur an einer Stelle mit Kontrolle der Nachweise und Einchecken über die Luca-App oder schriftlicher Kontaktnachverfolgung. Mit großzügigem Abstand waren die Verkaufsstände aufgestellt worden.

Kinder von den Tieren begeistert
Vor allem Kinder zog es in die Scheune, wo sie von den jungen Hausschweinen, Pferden, Schafen, Pferden, Ponys und Hühnern magisch angezogen wurden. Clara (5) und Matilda (knapp 2 Jahre) aus Rast trauten sich die Schwarzwälder Pferde Miro und Remo zu streicheln. Andere Kinder freuten sich darüber, die Schafe mit Heu füttern zu können. „Es ist ein Fest für Kinder“, unterstreicht Mitveranstalterin Judith Sarachella. Denn die Erzieherin in Elternzeit weiß, wie wichtig für Kinder der Kontakt zu Bauernhoftieren ist.

Anbau nur mit biologischen Hilfsmitteln
Kartoffelbauer Norbert Hübschle garte wie früher in einem großen Kartoffeldämpfer Pellkartoffeln, die mit Quark serviert wurden. Der Kartoffelbauer konzentriert sich im Anbau auf sechs Kartoffelsorten. „Wichtiger als der Ertrag ist die Qualität“, sagt der Landwirtschaftsmeister und Direktvermarkter. Beim Anbau setzt er auf biologische Hilfsmittel wie Steinmehl, Steinsand und Knoblauchöl. Zu Beginn der Veranstaltungen war der „Run“ auf die Schaffelle groß, jeder wollte die schönsten Felle ergattern. „Die Veranstaltung zeigt, was wir an regionalen, eigenen Angeboten haben“, lobte Notburga Rumpel aus Wald das vielfältige Angebot.

Schaubeschlagen war ein Höhepunkt
Selten verfolgten so viele aufmerksame Augen die Arbeit des Aach-Linzer Hufschmieds Harald Gröner, als er das Schaubeschlagen eines Pferdes vorführte. Etwa alle acht Wochen muss ein Pferd neu beschlagen werden, erklärte Gröner. Pferdenärrin Julia aus Wald sah zum ersten Mal, wie ein Pferd beschlagen wird und hielt den Vorgang mit ihrer Kamera fest. Dem SÜDKURIER schildert die Achtjährige: „Man hat die Hufe sauber gemacht, gehobelt und mit einer Zange die Seiten abgezwickt, Als man das heiße Hufeisen drangemacht hat, hat‘s ganz doll geraucht. Das Hufeisen wurde zum Schluss schräg festgenagelt.“ Hufeisen gelten als Glücksbringer. Eines davon hat Emmi aus Wald ergattert. Sie strahlt über das ganze Gesicht.
Aus Altusried im Allgäu waren Marlene und Verena Zirn extra zum Fest der Höfe angereist. Angesichts des kühlen und feuchten Herbsttages genossen die Besucher die Wärme der beiden Feuertonnen mit umlaufender Theke.

Positive Bilanz der Veranstaltung
Judith Sarachella vom Hof Sarachella zieht ein positives Resümee der Veranstaltung: „Die Stimmung war toll unter den Leuten, die Corona-Regeln wurden von den Besuchern vorbildlich eingehalten. Es war schön, wie die Begegnung der Kinder mit den Tieren und die Schaubeschlagung angenommen wurden. Wir danken den vielen Helfern für ihren tollen und engagierten Einsatz.“
