Roland Dürrhammer

Auf das Interesse der Bürgerschaft stieß die Sitzung des Ortschaftsrates Sunthausen im Bürgersaal des Rathauses. Es war nicht der Tagesordnungspunkt eins – Fragen aus der Bürgerschaft -, der die Sunthauser insRathaus führte, sondern die Vorstellung der Konzeption für einen Dorfladen durch Heinz Messmer, der seit 2005 in Sunthausen lebt und als Vorstandsmitglied des Nachbarschaftshilfevereins fungiert.

Die Lebensqualität, vor allem für die älteren Mitbürger zu erhalten, damit sie möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden leben können, sei ein wichtiger Faktor für den Teilort und dazu gehöre auch eine Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs, sagte Messmer in seinen einleitenden Worten. In einem Dorfladen sollen aber nicht nur ältere Leute einkaufen, sondern er solle zum sozialen Mittelpunkt aller Altersgruppen werden. "Dazu gehört auch ein Dienstleistungsangebot mit Paketshop, einem Bring-Service und Sitzplätze um auch mal eine Kaffee zu trinken und damit fördert man den sozialen Zusammenhalt in der Gemeinde", erläuterte Messmer.

  • Organisation des Geschäftes: Wer den Dorfladen betreibt, ob die Bürger bereit sind mehr Geld für die Waren zu bezahlen als bei den Discountern und wie das Angebot aussehen könnte, waren nur einige Fragen aus der Reihe der Räte. Messmer hat bereits eine Umfrage gestartet und 16 Prozent der Bürger, circa 140 Personen, würden den Dorfladen unterstützen. Aber reicht das? "Bevor man etwas entscheidet, sollte man im Kleinen testen, um zu sehen, wie sich das Kaufverhalten entwickelt, am Anfang mit haltbaren Lebensmittel über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten", schlägt Messmer vor. Die Finanzierung des Dorfladens könne über eine Genossenschaft oder auch über einen Förderverein erfolgen. "Ehrenamtliche Kräfte und die Unterstützung der Kommune sind für einen Dorfladen notwendig. Fünf bis sechs Arbeitsplätze auf 450-Euro-Basis könnten so entstehen", sagte Messmer, der als beispielhaft den Dorfladen im oberschwäbischen Aßmannshardt nannte. Der Dorfladen im dem 800-Einwohner-Ort weise mittlerweile Gewinne aus. "Wir können es versuchen und verlieren, aber wenn wir es nicht versuchen, haben wir schon verloren", sagte Messmer.
  • So geht es weiter: Der Ortschaftsrat, so Ortsvorsteher Albert Scherer, würde das Konzept unterstützen und jetzt gelte es, dies weiter zu konkretisieren. "Geklärt werden muss, wer namentlich das Projekt in die Hand nimmt und für die Testphase werden wir sicher Räumlichkeiten finden", sagte Scherer, der auch anregte, eine Infoveranstaltung mit dem Betreiber des Dorfladens in Aßmannshardt zu organisieren.
  • Die weiteren Beschlüsse: Unter Vorbehalt stimmte der Rat den beiden Bauvorhaben, Kirchweg 19 mit dem Neubau einer landwirtschaftlichen Lagerhalle und Hofstelle 2 mit dem Neubau einer Reiteranlage für Westernpferde, zu. Beide Bauvorhaben liegen im Außenbereich und die erforderliche Zustimmung des Landwirtschaftsamtes liegt nicht vor. Für den Holunderweg wird eine Verkehrsschau beantragt um Möglichkeiten zu finden, die Geschwindigkeit der Fahrzeuge, zur Sicherheit der Kinder durch Pflanzkübel zu reduzieren. Vorausgegangen war ein Antrag der Anwohner den Holunderweg in eine Spielstraße umzuwandeln. "Seitens der Verkehrsbehörde werde es keine Zustimmung für eine Spielstraße geben, weil auch die baulichen Voraussetzungen nicht gegeben sind. In einer Spielstraße gibt es keine Gehwege und keine Parkmöglichkeiten", sagte Scherer. Der Holunderweg ist eine sogenannte Stichstraße und wird überwiegend nur von Anwohnern befahren. "Wenn die Eltern langsam fahren würden, dann wäre schon viel geholfen", sagte Ortschaftsrat Manuel Merz.