Bad Dürrheim – Der Weihnachtszirkus Enrico gastiert bereits zum siebten Mal auf der großen Wiese bei der Hüttenbühl Klinik in Bad Dürrheim. Die ersten Vorstellungen fanden vor Heiligabend statt. Die Zirkusfamilie Bügler aus der Eifel zieht eine erste Bilanz.
Für den diesjährigen Weihnachtszirkus wurde extra ein neues und größeres Zelt angeschafft, mit Platz für bis zu 1000 Besucher. Bei der ersten Vorstellung machte das nasskalte Wetter den Artisten einen Strich durch die Rechnung, viele Besucher blieben weg. Im Zelt wurde ein Boden verlegt, doch das Parken auf der Wiese stellte eine Herausforderung für die Besucher dar. Durch die hohen Masten gelangte außerdem Regen ins Zelt. Die Familie Bügler weiß, dass solche Situationen immer wieder passieren können. Schnell, aber mit Ruhe, wurde nach einer Lösung gesucht. Während die Vorführung normal weiter lief, wurde das Publikum auf andere Plätze umgesetzt. Zum Glück beruhigte sich das Wetter. Der Regen blieb weg und die ersten Schneeflöckchen kamen. Mit dem Schnee und den Weihnachtsferien kamen mehr Besucher. „Von der Manege ausgesehen, waren es gefühlt wenige Leute. Erst als ich die Karten gezählt habe, war mir bewusst, dass wir viele Besucher hatten“, so Jeffrey Bügler. Nach Weihnachten waren es bis zu 600 verkaufte Karten und die Artisten erhielten viel positive Resonanz. Die Zuschauer verlangten Zugaben und geizten nicht mit Applaus.
Der Alltag der Büglers ist klar strukturiert. Jeder hat seine Aufgaben, dennoch achtet die Familie darauf, dass auch die gemeinsame Zeit nicht zu kurz kommt. In ihrer Freizeit macht die Familie Ausflüge, die Weihnachtsfeiertage verbrachte man mit den anderen Artisten. Obwohl die Artistenfamilie schon in der zehnten Generation auftritt, ist jede Vorstellung etwas Besonderes. Der Zirkus ist ein Ableger des nach dem Familien-Nachnamen Bügler benannten Zirkus aus Enkenbach-Alsenborn in der Nähe von Kaiserslautern. Ihren festen Wohnsitz hat die Familie in Gerolstein, dennoch sind alle 365 Tage im Jahr unterwegs.
Der Zirkus Enrico lebt allein vom Erlös der Eintrittskarten. Davon müssen die Platzkosten, Strom und Wasser bezahlt werden. Zusätzlich muss die Versorgung der Tiere und die Wartung der Fahrzeuge finanziert werden. Die Artisten trainieren nicht nur zwei Stunden täglich, sondern kümmern sich nebenbei um die Werbung und die Buchhaltung. Der wohl körperlich anstrengendste Teil ist der Auf- und Abbau des großen Zeltes. Weiterhin gehört die Pflege und Fütterung der Tiere zu den täglichen Aufgaben: Dromedare, Lamas, Esel und Ponys. Für den Zirkus ist es wichtig, keine Wildtiere zu halten. Nachts sind die Tiere im beheizten Zelt, tagsüber draußen auf der großen Koppel. Die Familie betont, dass es den Tieren bei ihnen besser geht als bei einigen Privathaltern. Sie hätten genügend Platz und bekämen jeden Tag Auslauf.
Allgemein ist die Familie Bügler sehr zufrieden mit dem Weihnachtszirkus, der bis einschließlich 6. Januar in Bad Dürrheim gastiert. Die zweistündige Vorstellung beginnt täglich um 16 Uhr.