Bad Dürrheim – Energieautark zu werden, das wollen viele. Die Firma Belenus in Bad Dürrheim ist diesem Ziel schon ganz nahe, Grund genug für Franziska Brantner von den Grünen und Parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft und Klima, sich das einmal anzuschauen. Sie wurde begleitet von Bundestagskandidat Martin Juric und der Grünen-Landtagsabgeordneten Martina Braun.
Alexander Theinert ist Geschäftsführer und Inhaber der Firma Belenus in Bad Dürrheim. Er verfolgt seit Jahren mit großem Einsatz sein Ziel, den Klimaschutz voranzutreiben und dabei mit seinem Betrieb gleichzeitig auch noch autark in der eigenen Energieversorgung zu werden. Angefangen hat alles vor elf Jahren, als Theinert seinen Betrieb nach Bad Dürrheim verlegt hat und auf einem Teil des Werksgeländes nicht nur ein Biotop angelegte, sondern diesen Bereich auch gleich noch zur Gewinnung der Erdwärme für die Heizung seiner Gebäude nutzte. Als Firmenwagen schaffte er dann auch gleich noch ein Wasserstoff-Fahrzeug an – das Erste, welches im Schwarzwald-Baar-Kreis zugelassen wurde.
Da seine Laser- und Blechbearbeitungsmaschinen relativ viel Strom benötigen, lag es für den Energiepionier nahe, auch gleich eine große PV-Anlage auf dem Hallendach zu installieren. Etwas später sollte dann auch noch ein eigenes Windrad dazu kommen. Mit der erzeugten Energie arbeitet seine Firma im Prinzip autark. Wenn die Sonne im Sommer kräftig scheint, speist er überschüssige Energie ins Stromnetz ein, inzwischen auch in eine eigene Batterie.
Das war ihm aber noch nicht optimal genug. Also installierte er jüngst eine Wasserstofferzeugungs-Anlage installiert. Damit kann er jetzt seinen Firmenwagen direkt auf seinem Werksgelände mit Wasserstoff betanken beziehungsweise den überschüssigen Strom in Form von Wasserstoff zwischenspeichern. Im nächsten Schritt will er zusätzlich noch eine Brennstoffzelle installieren, um daraus auch wieder Strom gewinnen zu können, wenn die Sonne mal länger nicht scheint. Auch den Stickstoff für seine Laserschneidemaschinen erzeugt der Unternehmer schon länger selbst. Und das „Abfallprodukt“ Sauerstoff, welches bei der Wasserstoff-Elektrolyse anfällt, will er künftig auch noch speichern und selbst weiter verwenden.
Rechnen sich denn diese Investitionen für den Unternehmer? „Man muss halt auch etwas weiter über den reinen Abschreibungszyklus hinaus planen, dann rechnet sich das schnell“, lautet seine Antwort. Das überzeugte dann auch Franziska Brantner, die solche Betriebe auch nicht oft zu sehen bekommt: „Das ist spannend und sehr cool was hier zu sehen ist.“ Von bürokratischen Hürden ließ er sich nicht aufhalten. Er nutzte die Gelegenheit, entsprechende Wünsche vorzutragen. Sein Lebensmotto lautet: „Wenn alle dagegen sind, dann liegen wir richtig“.