Bad Dürrheim Auch in Hochemmingen soll es bald schnelles Internet geben. Die Verlegung von Glasfaserleitungen wurde jetzt offiziell mit dem ersten Spatenstich gestartet. Für 81 Gebäude wird damit ein Anschluss ans neue Breitbandkabel möglich.
Heiko Zorn ist Bauleiter des Zweckverbandes Breitbandversorgung Schwarzwald- Baar. Er berichtet, dass der Ausbau in Hochemmingen durch die Fördermittel aus einem Lückenschlussprogramm möglich wurde. Die Breitband-Trasse wird im Bereich der Kapelle von Bad Dürrheim her kommend angeschlossen. Von dort führt der Leitungskanal bis zum Schlittenberg über die Reutestraße und die Emostraße bis zum Verteilerhaus. Von dieser POP-Station (Point of Present) werden dann die Gebäude mit Anschlussleitungen versorgt.
„Die Station wird bereits so konzipiert, dass der gesamte Ort mit dem Ausbau eingeplant ist“, beschreibt Heiko Zorn. Wann dies sein wird, steht noch in den Sternen, denn Bürgermeister Jonathan Berggötz weiß: „Ohne die Förderung könnte die Stadt das niemals stemmen. Ich kenne den Frust von Anwohnern, dass sie nicht angeschlossen werden, aber man muss dankbar sein für das, was nun verlegt wird“.
Ortsvorsteher Helmut Bertsche war es schon immer ein Anliegen, dass das Rathaus, die Feuerwehr und der Kindergarten angeschlossen werden. Dies ist nun möglich, denn vom Verteilerhaus, dass etwa drei auf drei Meter groß wird, geht die Leitung hinüber in die Schweizer Straße und dann aber schon ortsauswärts Richtung Tuningen. Somit kann sich das Gewerbegebiet glücklich schätzen, bald ein schnelles und stabiles Internet nutzen zu können. Die Nebenstraße zu dieser Trasse können wegen fehlender Gelder nicht berücksichtigt werden.
Von den möglichen 81 Gebäuden, die angeschlossen werden könnten, haben sich 34 für einen sofortigen Anschluss entschieden. 20 möchten lediglich eine Ablegung bis zum Grundstück. Für das Ablegen des Röhrchens auf dem Grundstück wird vom Eigentümer eine Pauschale von 360 Euro verlangt. Der Bauleiter weist darauf hin, dass man sich jetzt noch für den Anschluss entscheiden kann und aus Erfahrung weiß er, dass dies passieren wird. „Wenn erst mal die Bagger anrollen, wissen die Anwohner, dass es tatsächlich losgeht und zeigen Interesse“, sagt er. Wenn die Baumaßnahme abgeschlossen ist und man nachträglich das Glasfaserkabel möchte, muss man zu den bisherigen Kosten mindestens noch die Baustelleneinrichtung mit einem Betrag von etwa 1500 Euro hinblättern.
„Mit dem Glasfaser bekommen die Gebäude eine enorme Wertsteigerung“, so der Bürgermeister, der vom Standortnachteil spricht, wenn man keinen Anschluss hat. Wohnungssucher legen nach seiner Kenntnis darauf ein Augenmerk. Von Unternehmern im Bad Dürrheimer Gewerbegebiet wird bedauert, dass dort kein Glasfaser vorhanden ist. Umso mehr wundere es, dass in Hochemmingen nicht alle Gebäude anschließen.
In der Rangliste, wohin die Fördergelder fließen, sei Baden-Württemberg Spitzenreiter und innerhalb des Landes ist der Schwarzwald-Baar-Kreis ganz vorne mit dabei. „Denn die Leute vom Zweckverband machen einen Top-Job und loten die Möglichkeiten aus“, lobt Jonathan Berggötz. Der Bürgermeister ist sich sicher, dass Internetausbau mittels Glasfaser die Zukunft bedeutet und ist froh, dass die Einwohner Stück um Stück die Vorzüge nutzen können. Bedauerlich dagegen, dass der nächste Schritt noch nicht bekannt ist. Auch das hängt von den Mitteln ab.