Bad Dürrheim Die Zeiten wandeln sich und auch vor Senioren macht das Internet nicht Halt. Dabei ist das Internet ja noch nicht einmal unbedingt das vorrangige Thema, es geht ja schon los mit der Nutzung von Smartphones im Alltag oder etwa eines Tablets. Doch wo kann jemand im fortgeschrittenen Alter von zum Beispiel über 70 Jahren oder mit null Ahnung von so etwas, weil er beruflich nie damit zu tun hatte, sich Hilfe holen?

Die Antwort darauf gibt es im Mehrgenerationenhaus Generationentreff Lebenswert in Bad Dürrheim. Hier kommen die dort ehrenamtlich tätigen Internetlotsen ins Spiel: Eine Gruppe Männer, teilweise aus Eigeninteresse erfahrene Quereinsteiger, teilweise von Berufs wegen in diesem Gebiet erfahrene Helfer. Ein relativ kleiner Stamm Menschen, der aufgrund der hohen Nachfrage zu diesem Angebot dringend Verstärkung brauchen könnte. Gesucht werden Menschen mit Grundkenntnissen an digitalen Geräten wie Smartphone, Tablet und Laptop. Die einzige Bedingung: Freude am Vermitteln von technischen Grundkompetenzen. Zwar ist der Einsatz ehrenamtlich, wird aber doch durch eine kleine Aufwandsentschädigung gewürdigt.

Das Angebot für Seniorinnen und Senioren im Generationentreff gibt es schon seit vielen Jahren. Angefangen hat es an der Viktoriastraße, wo das Mehrgenerationenhaus den Silver-Surfer-Kurs anbot. Davon abgesehen darf erwähnt werden, dass der Generationentreff vom Bundesministerium seit 2019 als Digital-Kompass-Standort anerkannt ist und gefördert wird. Gleichzeitig ist der Generationentreff durch seine Anerkennung auch Anlaufstelle für Internetlotsen auf der Suche nach Weiterbildung.

Das Angebot zur Selbsthilfe auf dem Weg in die digitale Welt ist bewusst sehr niedrigschwellig gehalten. Die Ehrenamtlichen bieten vor allem Hilfestellung für Einsteiger an. Das Angebot reicht von Smartphone-Grundkursen über den lockeren Austausch und Übungen im Internet-Café bis hin zur digitalen Einzelberatung. Alles wird individuell dem Bedarf angepasst.

Der Personenkreis, der die Kurse in Anspruch nimmt, ist bunt gemischt, erklären die Internetlotsen. Da gebe es etwa Leute, die aufgrund ihres Berufes noch nie groß mit dem Internet zu tun hatten, oder welche, die zum Beispiel den Umstieg vom alten Handy auf die neue Smartphone-Generation bewältigen wollen. Aber auch Senioren, die überhaupt anfangen wollen, die Möglichkeiten der digitalen Technik zu nutzen, seien stark vertreten. Das Alter der Kursteilnehmer beginne bei etwa 65 Jahren, der älteste sei über 90 Jahre alt, berichten die Digital-Helfer.

Das Angebot wird ständig der Nachfrage angepasst. Ein neues Thema ist zum Beispiel die im Oktober bevorstehende Umstellung des Computerbetriebssystems Windows 10 auf Windows 11. Speziell hierzu findet am Dienstag, 20. Mai, um 15 Uhr eine Informationsveranstaltung mit Rolf Klaiber im Generationentreff statt. Eine spezielle Anmeldung hierfür ist nicht erforderlich, man kann einfach hingehen und zuhören.