Bad Dürrheim Im Narrenschopf sorgten Barny Bitterwolf und Edi Graf wieder für gute Laune und ein musikalisches Abenteuer rund um die Maultasche. Schwäbische Unterstützung erhielten die beiden von Veronika Wieland. Passend zur Fastenzeit durften sich die Besucher auf eine kulinarische Reise rund um die Maultasche freuen.
Barny Bitterwolf, Edi Graf und Veronika Wieland eröffneten das Programm mit dem Lied „Alle Johr mol wieder“. Ein Großteil des Abends wurde dem Roman „Maultaschen in Love“ von Wieland und Graf gewidmet. Spannung, Schwäbisches, Maultaschen und Frauenpower zwischen Neckar und Südafrika: Maiglöckchen im Schwarzwald und das Weinland am Kap der Guten Hoffnung bilden die Kulisse für eine turbulente Verwechslungsgeschichte im Roman „Maultaschen in Love“.
In dem Roman geht es um die Wege der lebenslustigen Belinda, der Sterneköchin Sabrina und der geheimnisvollen Isabel. Ihre Wege führen auf ein Weingut bei Kapstadt, wo eine hochkarätige Gala ausgerichtet werden soll. Doch eine perfide Intrige hat den Ruin des Weinguts zum Ziel. Während Belinda und Isabel versuchen, die Gala am Kap mit dem raffinierten Rezept „Maultaschen in Love“ zu retten, folgt Sabrina an der Seite des gut aussehenden, aber undurchsichtigen Piloten Tom auf abenteuerlichen Wegen den Spuren der Verschwörer, die in den Schwarzwald führen.
Als die beiden Vollblutschwaben Edi Graf und Veronika Wieland ihren Roman geschrieben haben, hatte die Rottenburgerin die Idee, in dem Roman einen Maultaschen-Gin zu servieren. Graf war etwas skeptisch, einen fiktiven Gin zu erwähnen, den es eigentlich gar nicht gibt. Veronika Wieland machte sich auf die Suche nach einer Brennerei, die diesen außergewöhnlichen Schnaps brennen möchte. Ein Brenner aus Gechingen war von der Idee überzeugt und so wurde die Brühe mit Maultaschen und Alkohol in einem Kessel geworfen. Der Duft nach Maultaschen blieb, doch der Geschmack nach Wacholder wurde dadurch nicht untergraben. Mittlerweile kann der Maultaschen-Gin schon seinen großen Auftritt im ARD-Morgenmagazin. Für ordentlich Gelächter sorgte ein selbstgeschriebenes Maultaschengedicht von Edi Graf und Veronika Wieland: „Die Mauldasch, des isch ein Gericht, von dem mr ao em Himmel spricht. Denn mit dr Mauldasch, des musch wissa, do hat mr mol dr Herrgott bschissa!“
Warum die Maultaschen auch Herrgottsbscheißerle heißen, erklärte Edi Graf dann im Detail und startete eine kleine Geschichtsreise in die Vergangenheit. Der Legende nach hatte der Mönch Jakob die Nase gestrichen voll von der Fastenzeit. Fisch konnte er nicht mehr sehen, was er brauchte, war ein Stück Fleisch. So schlau wie die Mönche waren, sollen sie das Geschenk klein gehackt und mit Kräutern und Spinat gemischt in den Teig gepackt haben, um den Eindruck eines fleischlosen Mahles zu erwecken.
Die Maultasche gehört bis heute angeblich zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln im Schwabenland. Die Schwaben lieben eben ihre Maultaschen, die sich deutschlandweit und international unzähliger Fans erfreuen, wurde erklärt. Und weiter hieß es: Es gibt sie in zahlreichen Variationen mit Fleischbrät, Fisch, Gemüse, Frischkäse, Spinat und mit süßer Füllung. In der Brühe, mit Zwiebelschmelze und Kartoffelsalat, angebraten mit Ei und ohne Ei und sogar frittiert – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, zitierte Edi Graf.
Kein Wunder also, dass die drei Künstler einen gesamten Abend der beliebten Nudelteigtasche gewidmet haben. Und wo Maultasche draufsteht, da ist auch Maultasche drin. Das Küchenteam des Narrenschopfes verwöhnte die Gäste mit einem speziell für diesen Abend kreierten Maultaschen-Menü in vier Gängen, das die Genießerherzen höher schlagen ließ. Von Maultaschen mit Speck bis hin zu der vegetarischen Option mit Gemüse war für jeden etwas dabei.