Bad Dürrheim Seit 50 Jahren leuchten in der Stadt bei Dunkelheit die sogenannten Weißenberger-Leuchten. Deren Ära soll nun endgültig enden. Nachdem über die Straßenbeleuchtung und deren Umstellung in allen Ortschaftsräten diskutiert und entschieden wurde, stand das Thema im Februar wieder auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung. Das Gremium hatte in seiner Februar-Sitzung erneut das Thema Straßenbeleuchtung auf der Tagesordnung und hat das weitere Vorgehen festgelegt. Unter anderem werden die Weißenberger-Leuchten ausgetauscht.
Diskutiert wird die Umstellung der Straßenbeleuchtung schon lange. Die Stadt hat den Austausch der alten Leuchten und die Vereinheitlichung des gesamtstädtischen Leuchtenkonzepts schon jahrelang vor sich hergeschoben. Doch nun gilt es, trotz des schmalen Geldbeutels, diese große Investition anzugehen. Zum einen, um Energie einzusparen, zum anderen, weil es für die Uralt-Leuchten schon seit längerer Zeit keine Ersatzteile mehr gibt. Mit der Entscheidung soll außerdem das Sammelsurium an unterschiedlichen Lampen – da gibt es zum Beispiel auch noch die Kugelleuchten wie etwa in der Friedrichstraße – sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen beendet werden.
Bei 324 von insgesamt 2167 Lichtpunkten in der Kernstadt und den Ortsteilen wurde nach und nach auf LED-Technik umgestellt, um Energie zu sparen. Im September 2023 wurde beim Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ZUG für 539 Lichtpunkte ein Förderantrag gestellt, bei denen nicht die komplette Leuchte ausgetauscht werden muss, sondern ein einfacher Austausch des Leuchtenkopfes möglich ist. Mit der Förderung ist die Bedingung verknüpft, mit der Maßnahme nicht vor März 2025 zu beginnen. Diese Mittel hat die Verwaltung im Haushalt 2025 eingeplant.
Der Austausch der Weißenberger-Leuchte und das neue ganzheitliche Konzept in der Friedrichstraße und Luisenstraße sollen ein weiterer Schritt in Richtung LED-Technik und zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt sein. Auch auf dem Rathausplatz sollen die Leuchten ausgetauscht werden.
Bevor der Gemeinderat seine Entscheidung traf, wurde das erarbeitete Beleuchtungskonzept erneut vorgestellt. Beauftragt damit waren die Stadtwrke Villingen-Schwenningen. Kai-Uwe Huonker von den Stadtwerken VS war damit bereits in der vorberatenden Sitzung des Stadtentwicklungs- und Umweltausschusses am 19. November 2024 anwesend. Auch Möglichkeiten in Bezug auf die Ausstattung der Lampen (E-Lade-Steckdosen, Lautsprecher, WLAN) wurden vorgestellt. Um ein gesamtstädtisches Beleuchtungskonzept für die Gestaltung des öffentlichen Raumes zu entwickeln, soll eine einheitliche Leuchte verwendet werden. Aus diesem Grund hatte die Verwaltung im Jahr 2023 eine Leuchtenauswahl der Firma Hess aus Villingen-Schwenningen ausgesucht und ausgestellt. Ein weiterer Termin zur Auswahl der Leuchten mit dem Gemeinderat erfolgte im Januar 2024 beim Leuchtenhersteller – vor dem Hintergrund, dass inzwischen zu 65 Prozent Leuchten der Firma Hess im Stadtgebiet stehen und eben die Vereinheitlichung des Lampensystems in der Kernstadt und den Ortsteilen beabsichtigt ist.
Der Gemeinderat stimmte dem vorgelegten Beleuchtungskonzept einstimmig zu. Zwar soll eine einheitliche Leuchte verwendet werden, dennoch unterscheiden sich die Straßenleuchten je nach Standort. Die Ortschaftsräte hatten sich für die Leuchte „Madrid“ entschieden. Diese soll auch verwendet werden. Entlang der Hauptverkehrsstraßen wird weiterhin der Lampentyp „Sera“ stehen. Zur Beleuchtung der Innenstadt (Friedrichstraße und Luisenstraße) und an repräsentativen Stellen in den Stadtteilen hat man sich für das Modell „City-Element“ entschieden. Auf dem Rathausplatz in Bad Dürrheim wird dieses Modell mit Lautsprechern ausgestattet.
Hier kam bei der vorangegangenen Diskussion die Frage auf, ob die Lautsprecher stark genug wären, den Rathausplatz bei Veranstaltungen ausreichend zu beschallen. Diese Frage wurde vom Lampenhersteller mit einem Ja beantwortet. Die Technik sei weiter fortgeschritten und die Lautsprecher wären leistungsstark genug.
LBU-Fraktionssprecherin Karen Roeckl hätte gerne an repräsentativen Plätzen – wie etwa beim Rathaus – das Modell „City“ mit Salzkristall gesehen, da diese ihr besonders in Lila sehr gut gefalle. Allerdings ist dies eine Kostenfrage, was sie auch unumwunden zugab. Ihr Vorschlag war, für die daraus entstehenden Mehrkosten Sponsoren zu finden. Ihr würde das mit dem Salzkristall so gut gefallen, dass sie sich auch beteiligen würde. Allgemein ging jedoch der Tenor dahin, dass angesichts der finanziellen Situation Funktionalität vor Schönheit geht.