Diese Fasnet war in Bad Dürrheim so besonders, man kann es kaum in Worte fassen. Sämtliche Bälle der ansässigen Vereine – Turnerbund, Urviecher und Narrenzunft – waren gelungen. Wobei das fast nicht den Erfolg widergibt, den jeder Verein für seinen Ball verzeichnen konnte.

Ein weiterer und verdienter Höhepunkt wie auch Abschluss der Bad Dürrheimer Fasnet war der große Fasnet-Mendig-Umzug. 44 Zünfte hatten sich angesagt. Längst nicht alle waren zum närrischen Frühschoppen und Zunftmeisterempfang im Haus des Bürgers – in die Siedepfanne – gekommen.

An der Ehrentribühne wird allerlei Schabernack getrieben, so wie hier von den Urviechern mit dem Kurgeschäftsführer Markus Spettel ...
An der Ehrentribühne wird allerlei Schabernack getrieben, so wie hier von den Urviechern mit dem Kurgeschäftsführer Markus Spettel (Bildmitte) und Bürgermeister Jonathan Berggötz (rechts) | Bild: Naiemi, Sabine

Manche hatten eine weite Anfahrt. Beim Dürrheimer Umzug sind nämlich auch unzählige Teilnehmer aus der näheren und weiteren Umgebung vertreten.

Sonne satt, warm, herrlich, im Städtle herrschte am Montag schönstes Narrentreiben voller Erwartung. Die Straßen waren voll von Narren und Zuschauern, die sich bereits lange vor Umzugsbeginn eingefunden hatten. Sie alle wollten den immer sehenswürdigen und abwechslungsreichen großen Umzug erleben.

Der große Wagen der Narrenzunft ist wohl abgeschafft. Die Narrenräte führen den Umzug bestens gelaunt zu Fuß an.
Der große Wagen der Narrenzunft ist wohl abgeschafft. Die Narrenräte führen den Umzug bestens gelaunt zu Fuß an. | Bild: Naiemi, Sabine

Zuvor waren bereits am Vormittag die Offiziellen der am Umzug teilnehmenden 44 Zünfte beim närrischen Frühschoppen und Zunftmeisterempfang in der im Haus des Bürgers, vertreten. Es wurden Umarmungen austauscht, Gastgeschenke überreicht und Mäskle überreicht. Die Dürrheimer Zunft gibt rund 2000 Fasnetsabzeichen pro Jahr heraus, aber nur rund 200 davon gibt es „am Bändel“. Und diese seien nur ausgewählten Personen vorbehalten, erklärten die Narrenräte, und meinten damit eben Würdenträger der am Umzug teilnehmen Zünfte.

Natürlich begünstigte das Wetter das närrische Treiben im Ort. Besonders frequentiert war dabei der Kuhstall – warum auch immer die Urviecher-Zunft ihre Besenwirtschaft Kuhstall nennen mag.

Die Riedhexen aus Hochemmingen zeigen als wohl einzige Zunft beim Umzug in Bad Dürrheim eine Hexenpyramide.
Die Riedhexen aus Hochemmingen zeigen als wohl einzige Zunft beim Umzug in Bad Dürrheim eine Hexenpyramide. | Bild: Naiemi, Sabine

Zahlreich strömten die Narren durch die Stadt zur Umzugsaufstellung. Und wie gewohnt aus der Vor-Corona-Zeit konnte sich der Umzug absolut sehen lassen. Die Dieremer Narren zeigen sich dabei offen und gastfreundlich. Zum Beispiel bereicherten auch Zünfte aus dem näheren württembergischen Umkreis das montagsfastnachtliche Geschehen im Ort.

Diese Offenheit ist etwas, was den großen Fasnet-Mendig-Umzug in Bad Dürrheim zu etwas Besonderem macht. Kein Wunder, dass diese fröhlich-bunte Zusammenkunft auch dieses Mal wieder tausende Zuschauer ins Städtle lockte.

Heute ist offiziell Schluss

Am Fasnetsdienstag sind die Dürrheimer Narren alle auswärts. Doch um 19 Uhr sind alle zurück und finden sich im Hindenburgpark um 19 Uhr zur Fasnetsverbrennung ein. Am Samstag, 4. März findet die Narrenbaumversteigerung auf dem Rathausplatz statt. Bilder der Bad Dürrheimer Fasnet gibt es online unter www.sk.de/11473361 und www.sk.de/11473358.