Das bestehende Feuerwehrgerätehaus ist eine Bruchbude, die Kameraden haben ihr Einsatzfahrzeug schon in einer Privatscheune in Sicherheit gebracht. Eine Sanierung ist ausgeschlossen. Ein Neubau an selber Stelle aber auch, weil der Standort unweit der Wutach hochwassergefährdet ist, bei einem 100-jährigen Hochwasser wäre das Feuerwehrgerätehaus ein Opfer der Fluten geworden. Und dass die Retter erst sich selbst in Sicherheit bringen müssen bevor sie sich um ihre Mitbewohner im Tal kümmern können, kann es natürlich auch nicht sein. Zwei potenziell in Frage kommende Bauplätze mussten aufgegeben werden – weil sich deren Eigentümer verweigerten. Und so blieb laut Bürgermeister Markus Keller nur das Neubaugebiet am Achdorfer Ortseingang übrig. Sicherlich kein idealer Standort, doch es sei ja auch nicht so, dass das neue Domizil von Feuerwehr und den Vereinen sieben Tage pro Woche von morgens bis abends frequentiert werde.
Dann zwei weitere Nackenschläge: Zwei Jahre in Folge verwehrte das Land Geld aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum und dem Ausgleichsstock, nur ein Zuschuss aus der Feuerwehrförderung ist genehmigt worden. Einen Versuch, doch noch an Landesgeld zu kommen, werde das Rathaus aber noch unternehmen, so Keller.
Da die Fördergelder ausgeblieben sind, musste das Gebäude abgespeckt werden, um die Kosten für die Stadt nicht ausufern zu lassen. Die Feuerwehrhalle wird knapp 60 Quadratmeter kleiner ausfallen. Das Raumprogramm verändert sich damit: Bei vielen Zimmern werden ein paar Quadratmeter abgezwackt, auch das Büro des Ortsvorstehers wird kleiner, und die Feuerwehr zieht mit Lager und Werkstatt in den Funkraum ein. Kurz gesagt: Es gibt weniger Platz, aber alle kommen unter.
Die prognostizierten Kosten des Neubaus: 1,265 Millionen Euro (ursprünglich waren es 1,36 Millionen Euro). Laut Keller liegt diesem Betrag eine „seriöse Kostenrechnung“ zugrunde, die eine jährliche Preissteigerung von fünf bis sechs Prozent einschließt. Schon am kommenden Montag soll damit begonnen werden, die Ausschreibungsunterlagen zu erstellen. Für den Dezember haben sich Verwaltung und Gemeinderat vorgenommen, die ersten Rohbauarbeiten zu vergeben. Und wenn dann noch der Winter nicht allzu lange anhält, kann sich möglicherweise schon im März oder April 2019 die erste Baggerschaufel ins Erdreich fressen. Sprecher aller Gemeinderatsfraktionen und der fraktionslose Hermann Zorbach erklärten sich mit der gefundenen Lösung solidarisch.