Der Blumberger Gemeinderat diskutiert am Donnerstag öffentlich über die Kindergartenbedarfsplanung, nachdem er am 10. Oktober bereits nichtöffentlich darüber beraten hatte. Die Ergebnisse der nichtöffentlichen Beratung seien in die Vorlage eingeflossen, heißt es. Derzeit haben 353 Kinder in Blumberg und den Teilorten einen Kindergartenplatz.

Der Bedarf nimmt zu

Die Zahl der zu betreuenden Kinder unter und über drei Jahren in Blumberg und den Teilorten nimmt zu. Kurz bis mittelfristig werden in der Kernstadt ein bis zwei weitere Kindergartengruppen benötigt. Bei den Krippenplätzen steigt der Bedarf noch stärker, hier müssen „mindestens zwei bis vier weitere Krippengruppen“ eingerichtet und die Räume dafür gebaut werden, heißt es in der Vorlage.

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Die Verwaltung steht vor einer Herkulesaufgabe, erklärt Hauptamtsleiterin Nicole Schautzgy: „Durch den geplanten vorgezogenen Einschulungszeitpunkt vom 30. September auf 30. Juni (Anm. d. Red. der Landtag soll demnächst darüber entscheiden) brauchen wir mehr Kindergartenplätze, weil dann mehr Schüler noch nicht eingeschult werden können.“ Im Kindergartenjahr 2020/2021 sind dies 19 Kinder, im Kindergartenjahr 2021/2022 sind es schon 24 Kinder. Nicole Schautzgy betont: „Wir wollen den Gemeinderat informieren, was kommen kann. Alle Daten sagen uns, wir müssen etwas tun.“

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Die Verwaltung schlägt folgende Beschlussempfehlungen vor: Der Gemeinderat soll zum 1. September 2020 auf das Angebot altersgemischter Kindergartengruppen in der Kernstadt und den Ortsteilen vorerst verzichten. Für die drei städtischen Kindergärten und den katholischen Kindergarten in Riedöschingen sollen eine Betriebserlaubnis für größere Gruppen sowie die nötigen Baumaßnahmen beantragt werden: im Sophie-Scholl-Kindergarten (bisher 72 Plätze), um flexibel reagieren zu können, im Kindergarten Epfenhofen von bisher einer Gruppe mit 39 Plätzen auf zwei Gruppen mit 50 Plätzen, im Kindergarten Hondingen von 22 auf 25 Plätze und im Riedöschinger Kindergarten St. Josef von 22 auf 25. Dort könne der erforderliche Personalschlüssel für altersgemischte Gruppen angewandt werden.

Buchberg-Arche

Im Fall der evangelischen Kindertagesstätte Buchberg-Arche in der Kernstadt betrifft die Beschlussvorlage auch die Öffnungszeiten. Der Elternbeirat der Buchberg-Arche hatte in einem Schreiben, das unter anderem an Bürgermeister Markus Keller und Pfarrerin Gabriele Remane ging, moniert, die Öffnungszeiten seien unzureichend und die Einrichtung, mit deren Betreuung sie sehr zufrieden seien, habe überdurchschnittlich viele Schließtage im Jahr.

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Und die Regelzeit von 7.30 bis 12.30 und 14.15 bis 16.15 Uhr sterbe aus, weil sie mit dem Model „Familie und Beruf“ nicht vereinbar seien. Beantragt werden soll nun laut Vorlage die Abschaffung des Regelzeitangebots sowie die verlängerte Öffnungszeit von 7.30 bis künftig auch 14 Uhr und die Ganztagsgruppe künftig auch nachmittags von dann 7.30 bis 15.30 Uhr und von 7.30 bis 16.30 Uhr. Die Schließtage sollen beibehalten werden.

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Die Kindergärten

Blumberg hat sieben Kindergärten. Städtisch sind der Sophie-Scholl-Kindergarten und die Kindergärten Epfenhofen und Hondingen, unter katholischer Trägerschaft sind die Kindertagesstätte St. Josef in Blumberg, der Kindergarten „Arche Noah“ in Riedböhringen und der Kindergarten St. Josef in Riedöschingen, unter evangelischer Trägerschaft ist die Kindertagesstätte Buchberg-Arche in Blumberg. Die Stadt Blumberg hat derzeit 361 genehmigte Plätze, die 353 Kinder besuchen, davon sind 60 Ganztagsplätze: die Tagesstätte St. Josef Blumberg 30 Plätze, die Kindertagesstätte Stadtzwerge 20 Plätze, und der Sophie-Scholl-Kindergarten zehn Plätze. (blu)