In der Blumberger Eichbergsporthalle lief die Präsentation die 15 Mannschaften aus fünf Ländern, für Leipzigs Trainer Levent Sürme Zeit, im Foyer in Ruhe einen Kaffee zu trinken. Zeit, für ein Gespräch.

Die Weite Reise lohnt sich

  • Zum fünften Mal ist RP Leipzig beim Blumberger Eichbergcup der U15-Junioren mit dabei, fast 1200 Kilometer sind die Jugendlichen und ihre Betreuer dafür insgesamt unterwegs. Was reizt sie, den weiten Weg nach Blumberg auf sich zu nehmen? Sie wollen sich „mit den Besten messen“, sagt Levent Sürme, und fügt hinzu: „Wir sind im Nordosten“, sie könnten nicht jeden Tag gegen Teams wie Leverkusen spielen, das Team, das dieses Jahr das Turnier gewann.
Levent Sürme, Jugendtrainer von RB Leipzig Bild: Roger Müller
Levent Sürme, Jugendtrainer von RB Leipzig Bild: Roger Müller | Bild: Roger Müller
  • Der Weg in den Profifußball: Wer bei RB Leipzig den Weg zum Profifußballer anstrebt, wird im U15-Bereich zunächst ein Jahr bei Gasteltern untergebracht, schildert Levent Sürme. In diesem Jahr müsse der Spieler den Verantwortlichen Jugendbetreuern im Verein beweisen, dass es sich lohne, ihn in das Fußball-Internat aufzunehmen.
Leverkusen – Hoffenheim (blau). Bild: Roger Müller
Leverkusen – Hoffenheim (blau). Bild: Roger Müller
  • Ab dem U16-Bereich seien alle Spieler im Internat untergebracht, bei den 16- bis 19-Jährigen hätten sie im Moment rund 50 Jugendliche. Das Einzugsgebiet ist groß, schon bei den U15-Jugendlichen, mit einem Einzugsgebiet von 250 Kilometern, ab den U16-Jugendlichen schauten sie sich international um, erklärt Uwe Heth. Der gebürtige Schwabe aus Weilheim/Teck ist für RB Leipzig inzwischen hauptberuflich als Talentsucher (Scout) unterwegs.
  • Das Erfolgsgeheimnis: Levent Sürme hat Erfahrung. Seit 16 Jahren arbeitet er als Trainer, 15 Jahre lang beim FC Augsburg, seit diesem Jahr bei RB Leipzig. Levent Sürme ist eher ein Mann der leiseren Töne, aber auch ein Mann mit klarer Ansprache.
Dortmund – Eintracht Frankfurt. Bild: Roger Müller
Dortmund – Eintracht Frankfurt. Bild: Roger Müller
  • Nach dem Spiel um Platz drei, das Leipzig durch Neunmeterschießen gegen Borussia Dortmund verlor, hätten die Spieler gerne das Endspiel VfB Stuttgart gegen Bayer 04 Leverkusen angeschaut. Sürme erklärte, dass es besser sei, gleich zu duschen, weil sie nachher vor der Abfahrt noch gemeinsam essen wollten.
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  • Die Turniersaison: Acht Turniere spielt Leipzig in den Wintermonaten, der Eichbergcup gehöre für sie zu den Top-Turnieren, betont der Trainer. Nächstes Jahr will er mit seinem Team auf jeden Fall wiederkommen.
VfB Stuttgart gegen FC Schaffhausen. Bild: Roger Müller
VfB Stuttgart gegen FC Schaffhausen. Bild: Roger Müller
  • Besondere Freiheit: Dieses Jahr können die Jugendlichen selbst entscheiden, wann genau sie sich auswechseln lassen. Seine Vorgabe sei nur, etwa alle zwei Minuten. Das Spiel in der Halle mit der Bande ist schnell und kostet Kraft. „Da bekommen sie noch mehr Gespür für das Gefüge. Das ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung, dass sie selbst Verantwortung übernehmen.“ Er hat beobachtet: Die Jugendlichen haben dabei auch Spaß.

Ganzheitliche Förderung

  • Die talentierten Nachwuchsspieler versucht der Verein ganzheitlich zu fördern, auch mit Hilfe von Psychologen, die mit den Jugendlichen ihre Stärken und ihre Schwächen herausarbeiten, damit sie an sich arbeiten können. Ein Gespräch mit einem der Jugendspieler lehnt der Trainer ab. Dann entstehe schnell ein Hype, es seien schon so viele talentierte Jugendliche gehypt worden, alle seien danach untergegangen.