Als ein prächtiges Schauspiel alemannischer Fasnetstradition und ein Fest für Hunderte von Zuschauern hat sich der große Sonntagsumzug durch Blumberg gezeigt. 34 Zünfte, Musiken und freie Gruppierungen sind mitmarschiert und haben die Hauptstraße zu einer einzigen großen Bühne der Ausgelassenheit gemacht. Auffallend: Unter den Zuschauern befanden sich Cliquen und Freundeskreise, die sich einheitlich kostümiert hatten, zum Beispiel als Pipi Langstrumpf oder als Engel mit Zahnweh. So werden Umzugsbesucher selbst zum Programm. Klasse!

Gleich doppelt ist die Stadtkapelle gestern in Erscheinung getreten. Sie sorgte im Saal unter der Kirche für närrische Ausgelassenheit (siehe Meldung links), führte aber auch den großen Sonntagsumzug an, der traditionell der Höhepunkt der Straßenfasnet in der Raumschaft Blumberg ist. Dabei stellten auch der neue Dirigent der Stadtkapelle, Andreas Hirt, und der neue Vorsitzende, Andreas Kuntz, ihre Fasnachtstauglichkeit unter Beweis.

Mit Freude vernahmen die Moderatoren, Narrenpräsident Mark Lengsfeld und seine Stellvertreterin Elke Bellhäuser, dass endlich der original Blumberger Narrenmrsch von der Stadtkapelle angestimmt wurde. Hirts Vorgänger, Michael Jerg, hatte als Mundelfinger immer den Narrenmarsch seines Heimatdorfs spielen lassen – um seine Blumberger Freunde zu foppen.
Bei den Bächli-Narren ging der Wolf um. Sie verteilten Zettel, mit denen man Wolfssichtungen im Rathaus melden kann. Die Dalemer Lego-Männli nahmen die hohen Kosten der rauen Rampe aufs Korn, die einmal das Wutach-Wehr im Achdorfer Tal ersetzen soll. Das könne man mit den Kunststoff-Klemmbausteinen aus Dänemark doch viel günstiger haben.
Nach rund einer Stunde waren die Umzugsteilnehmer an ihren Zuschauern vorbei gelaufen. Doch damit war das närrische Treiben längst nicht beendet. In der Stadthalle und entlang der Hauptstraße wurde lautstark und mit Vorfreude auf den Fasnetsmentig weiter gefeiert.

