Gernot Suttheimer

Der Kabarettabend am Samstag hat beim Frühlingsfest des MV Randen einen festen Platz im Dreschschuppen. Diesmal ließ sich ein aufgeschlossenes Publikum von der schwäbischen Kabarettistin Marlies Blume bezaubern.

Bereits mit den Anfangstakten von „Also sprach Zarathustra„ von Richard Strauss gewinnt die agile Mimin das Publikum für sich. „Ohne Dich fehlt Dir was“ ist das Motto ihres aktuellen Programms. Immer wieder fragt sie das Publikum: „Spüret Sie, wie ich denk?“. Die „Blume„ treibt die tollsten Blüten, mal mädchenhaft schelmisch, dann wieder als wilde Furie, mal naiv, mal spitzfindig. Mit ihrem Programm möchte sie einen Kultur- und Wertewandel erreichen.

Marlies Blume bezaubert das Publikum im Dreschschuppen mit ihrem Kabarettabend.
Marlies Blume bezaubert das Publikum im Dreschschuppen mit ihrem Kabarettabend. | Bild: Gernot Suttheimer

Für ihr Leben gern schwätzt die Kabarettistin natürlich schwäbisch und das von Herz zu Herz und immer wieder sehr erotisch. Tanz, Gesang, Klamauk, Wortspiele und Tiefsinnigkeit wechseln sich in rasantem Tempo ab. Die Zuhörer müssen aufpassen, dass sie dem vielen Inhalt folgen können.“So eine Show gab‘s hier noch nie“, stellt Marlies Blume zu Recht fest und gerät immer wieder mal außer Puste. Schließlich befindet sie sich nach eigener Aussage in der Metamorphose von einer Traube zur Rosine. Sie lädt das Publikum zur medizinischen Fortbildung ein und gibt Einblicke in ihre schwäbische Sprache sowie ihre persönlichen Befindlichkeiten. Immer wieder spürt sie in sich hinein, um ihren Stadtpunkt zu finden. Dabei stellt sie fest, dass der Draht zum inneren Informationsbüro oft unterbrochen wird. Zum Glück habe sie mindestens einen Schutzengel.

Und hoch das Bein: Marlies Blume kann auch akrobatisch.
Und hoch das Bein: Marlies Blume kann auch akrobatisch. | Bild: Gernot Suttheimer

Marlies Blume ernennt sich selbst zur Friedensbotschafterin der UN und will beim Europäischen Songcontest als Rockstar für den Frieden singen. Ständig wird sie von Katzenfotos aus Facebook verfolgt. Mit ihrem Text zur Bonobopopulation macht sie sich und die Zuhörer kontrolliert zum Affen. „Gemeinsam sind wir stark und nicht so läbbrich wie Quark“, betont sie. Jeder Mensch sei in seinem tiefsten Inneren ein Kopfsalat, außen grün und innen ein zartes gelbes Herz. Zum Abschluss singt sie ein temperamentvolles Revolutionslied zur Melodie von YMCA. Die Zuhörer sind begeistert und nehmen viele neue Erkennisse mit nach Hause.

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