Blumberg Vom Wettergott geküsst stand das elfte Blumberger Street-Art-Festival von Anfang an unter einem guten Stern. Gäste aus nah und fern strömten in Scharen und standen für die mehr als 80 verschiedenen Kunstwerke links und rechts von der Straße Spalier. Am Sonntag war der Andrang besonders groß und die Stimmung kannte keine Grenzen. Die Faszination der vergänglichen Bilder auf Zeit zog die Massen an und an der Festmeile war fast kein Durchkommen mehr.
Nach ersten Schätzungen waren es wieder weit über 20.000 Besucher, die zu dieser Leuchtturmveranstaltung den Weg nach Blumberg gefunden hatten. Was die weltweit angereisten Künstler auf die Straße zauberten, war eine Klasse für sich und die Fantasie kannte keine Grenzen. Ob die 3D-Spezialisten aus Mexiko oder die Malkultur der italienischen Armada, die mit insgesamt 16 Teilnehmer angereist waren, bis zu Künstler aus Japan, Argentinien oder Australien – sie alle präsentierten sich als eine Einheit, die sich untereinander bestens verstanden.
Ein Stier mit Bollenhut
Auch die vielen Hobbymaler trugen mit kreativen Motiven zu der einmaligen Kunstmeile bei. Dazu zeigten sich auch einheimische Vertreter von ihrer besten Seite. Die 14-jährige Ronja Büns aus Blumberg-Riedböhringen war bei den Jugendlichen von 14 bis 16 Jahren ein echter Maßstab und eroberte sich in dieser Kategorie mit ihrem Gruß aus der Heimat – dem „Stier mit Bollenhut“ – den ersten Platz. Bei den zahlreichen Hobbymalern, die zum Teil große Entfernungen auf sich nahmen, war die Blumbergerin Milena Mahler wieder einmal die Gewinnerin. Ihr Kreideporträt einer mexikanischen Künstlerin strahlte viel Eigenwilligkeit aus. Bei den Familien setzte sich mit den Mitgliedern der Blumberger Familie von Sara Knöpfle als mehrjährige Stammgast durch. Nicht nur für den Gemeinderat Rainer Gradinger war es eine gelungene Veranstaltung. „Hier stimmt einfach alles“, war sein Kommentar. An diesem Tag gab es nur Gewinner – das war von allen Seiten zu hören. Ob auf der Bühne, wo Ellis Tanzraum aus Donaueschingen gleich mit fünf Formationen für andere Kunst sorgte oder auf der Straße, wo eine bunte Schar von Straßenkünstler vielseitige Unterhaltung bot, fand die Veranstaltung weitere Höhepunkte.
Die Stadtkapelle Blumberg ließ es mit einem ganz speziellen Konzert am Sonntagnachmittag an ihrem weiträumigen Stand mit fetzigen Tönen so richtig krachen. Nach dem ihr Gastspiel aufgrund der fehlenden Sehhilfe von Urgestein und Bassisten Harald Schmieder etwas später startete, kannte die Stimmung keine Grenzen mehr. Dazu präsentieren sich alle Vereine am Straßenrand mit ihren zum Teil ganz speziellen kulinarischen Angeboten bestens aufgestellt. Bei den Siegerehrungen wurde der positive Gesamteindruck auf der Bühne weiter gestärkt. Bei den Kindergärten sowie den zahlreichen Teilnehmer der Grundschule herrschte pure Freude. Bürgermeister Markus Keller und der Clemens Benzing vom Organisationsteam waren in diesem Rahmen die Begeisterung ebenfalls anzumerken.
Dieser Funke sprang auch bei der abendlichen Prämierung in den unterschiedlichen Kategorien über. Als die Bühne buchstäblich aus allen Nähten platzte, war der gemeinsame Geist der unterschiedlichen Künstler deutlich zu spüren. Als würdiger Abschluss des rundum gelungenen, internationalen Veranstaltung schlugen hier die Wogen nochmals hoch. Die Dankesworte von Bürgermeister Markus Keller und dem Street-Art-Gründer Clemens Benzing wollten kein Ende nehmen. Ein Sonderlob hat sich laut Benzing das Organisationsteam der Stadt Blumberg um Alexandra Bouillon verdient. „Sie haben einfach großartiges geleistet“, brachte er es auf den Punkt. Bürgermeister Keller und Alexandra Bouillon hoben auch die Unterstützung der Wirtschaft hervor, die sich mit großzügiger Unterstützung für die Blumberger Leuchtturmveranstaltung solidarisch zeigt.