Die evangelische Kirchengemeinde Blumberg lädt am kommenden Sonntag, 31. Januar, erneut zu einem Gottesdienst mit Musik ein. Nach dem gelungenen Auftakt mit Julia Guhl und Judith Kilsbach am vierten Adventssonntag ist es Pfarrerin Gabriele Remane ein Anliegen, diese bestehende Möglichkeit zu nutzen und anzubieten. In Zeiten, wo Gemeindegesang coronabedingt untersagt ist, können die Besucher sich so an der Musik erfreuen. Mit dem Donaueschinger Kantor Andreas Rütschlin konnte sie wieder einen renommierten Kirchenmusiker gewinnen.
Zu Blumberg hat Andreas Rütschlin seit zweieinhalb Jahren Kontakt über zwei Orgelschüler. Er habe schon ein paar Mal Gottesdienste in in der evangelischen Kirche in Blumberg gespielt und von daher schon Kontakt zu Pfarrerin Gabriele Remane gehabt, sagt er. Vor Weihnachten habe er ein paar Mal auf der Blumberger Orgel geübt, weil er an Weihnachten dort spielen musste. „Ich fand den Klang der Orgel und die Akustik der Kirche sehr schön“, schildert er. Von daher bot er der Pfarrerin an, hier einmal ein Konzert zu spielen. Da ein reines Konzert coronabedingt derzeit nicht möglich ist, habe ihm die Pfarrerin die Möglichkeit angeboten, einen Gottesdienst musikalisch zu umrahmen.
Besonderes Orgelstück von Buxtehude
Besonders freut sich der Organist auf das Magnifikat von Dietrich Buxtehude (1637-1707), einer der bedeutendsten Orgelkomponisten vor Bach, wie Rütschlin erklärt, der in Lübeck gewirkt habe: „Dieses Stück klingt auf dieser Orgel besonders schön, weil der Stil der Blumberger Orgel für die norddeutsche Barockmusik besonders gut geeignet ist.“
Das bekannte Stück „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ von Johann Sebastian Bach (1685-1750) war ursprünglich für ein ganzes Orchester mit einem Chor komponiert, das dann auf die Orgel übertragen wurde, schildert Kantor Andreas Rütschlin.
Sonate von Josef Rheinberger
Gespannt sein dürfen die Zuhörer auch auf das letzte Stück, es handelt sich um den ersten Satz einer Sonate von Josef Rheinberger (1839-1901). Die zu hörende Musik beschreibt der Kantor als sehr dramatisch, sehr gefühlvoll. Das Besondere an diesem Stück sei, da komme der Psalmton vor, auf dem man in der katholischen Kirche das Magnifikat singe.
„Kirche und Orgel bilden eine Einheit“
Blumbergs Pfarrerin Remane freut sich auf den Gottesdienst und ist dankbar für die Zusage des Organisten. „Wenn wir auch nicht miteinander singen können, so können wir doch zusammen Musik hören. Das wollen wir in unseren Gottesdiensten mit Schwerpunkt Musik anbieten.“ Die Orgel sei seit vielen Jahrhunderten ein zentrales Musikinstrument des europäischen Christentums – und war es über hundert Jahre auch im liberalen Judentum. „Kirche und Orgel bilden eine Einheit, die so in fast jeder Gemeinde an fast allen Sonntagen und Feiern den Glauben zum Ausdruck bringt“, erklärt Remane.
Mischung aus Texten und Orgelstücken
Kantor Andreas Rütschlin aus Donaueschingen kenne die Orgel und liebe ihren Klang. „Mit seinen ausgewählten Stücken bringt er die Königin der Instrumente am Sonntag für uns zum Klingen.“ Ein Genuss für jeden Liebhaber der Orgel!
Die Besucher des Gottesdienstes erwartet eine Mischung aus religiösen Texten und rund 30 Minuten Orgelmusik aus vier Jahrhunderten.
Beginn Sonntag um 18 Uhr
Der Gottesdienst in der evangelischen Kirche Blumberg am Sonntag, 31. Januar, beginnt um 18 Uhr. Da der Platz begrenzt ist und die Hygienemaßnahmen einzuhalten sind, bitte Remane um Anmeldung: bis Freitag 12 Uhr im Pfarrbüro unter 07702/ 41 236 oder sonst bis Sonntag, 9 Uhr, unter ihrer Handynummer 0151/58557960.
Der Ablauf
Orgel: Johann Pachelbel (1653-1706); Toccata F-Dur 3 Min;
Begrüßung
Orgel: Johann Sebastian Bach (1685-1750), Was Gott tut, das ist wohlgetan BWV 100.15 min.
Psalm: Magnificat
Orgel: Dietrich Buxtehude (1637-1707), Magnificat primi toni BuxWV 203;
Lesung 2 Petrus 16-19
Orgel: Flor Peeters (1903-1986), Wie schön leuchtet der Morgenstern op. 68.7;
Fürbittgebet
Vater unser
Orgel: Georg Böhm (1661-1733). Vater unser im Himmelreich
Segen
Orgel: Josef Rheinberger (1839-1901), 1. Satz (Tempo moderato) aus der Sonate Nr. 4 a-Moll op. 98