Blumberg-Zollhaus Seit seinem 16. Lebensjahr ist der heute 63-jährige Sammler Herbert Riegger von alter Technik und Erfinderkunst fasziniert. Bereits im Jahr 1992 eröffnete er in einem alten Gasthof zwischen St. Blasien und Menzenschwand sein erstes kleines Museum. Mit der Gründung des Vereins zur Erhaltung alter Gebrauchsgüter standen ihm bis heute einige ehrenamtliche Mitstreiter zur Seite. Nach weiteren Stationen kaufte er 2019 die alten Stallungen der Adler Post in Blumberg-Zollhaus und richtete dort sein Museum Moped-Technikwelt Blumberg ein.

Die wegen Corona schwierigen Anfangsjahre überstand er dank seiner großen Leidenschaft und Überzeugung sowie der Unterstützung durch seine Familie. Das Interesse an seiner Sammlung wuchs kontinuierlich. Vor allem durch viel Zulauf aus der Schweiz kann sich Herbert Riegger inzwischen über steigende Besucherzahlen freuen.

Neu gegründete Mofa-Clubs, ein Mercedes-Oldtimertreffen von Schweizern, der Trabi-Club „Blaue Wolke“ vom Bodensee und der Cabriolet-Club Lauchringen sorgten auf dem Hofgelände und im Museum in diesem Jahr für einiges an Leben. Riegger erklärt: „Als weiteres Event in diesem Jahr wird am 13. September ein Traktorentreffen mit über 30 Teilnehmern aus Küssaberg stattfinden.“ Besonders die alte Landmaschinenausstellung mit circa 40 Exponaten werde hierbei im Mittelpunkt des Interesses stehen, ist er sich sicher. Zu dieser ganz speziellen Sammlung gehören alte Getreidemühlen, eine Dreschmaschine aus dem 19. Jahrhundert und handbetriebene Putzmühlen.

400 Mopeds ab den 50er Jahren

Das Herz von Herbert Rieggers Ausstellung sind aber die fast 400 alten Mopeds. Hier gibt es alle nostalgischen Marken ab den 1950er Jahren zu sehen. Besonders die 25 alten Zündapps von 1953 bis in die 80er Jahre erregen große Neugierde. Aber auch zwölf nostalgische Motorräder der Jahrgänge 1953 bis 1957 wecken echte Sehnsüchte. Die Marken NSU, Geier, DKW, Herkules oder Triumph sind hier zu bestaunen. „Die jüngere Generation interessiert sich bei den Mopeds für Modelle aus den 80er Jahren, die alle fahrtüchtig sind,“ informiert uns der leidenschaftliche Sammler. So sind die Räume im ersten Stock mit hunderten von einmaligen Ausstellungsstücken gefüllt. Auch Gebrauchsartikel aus längst vergangenen Tagen wie Bügeleisen, Radios, Kochgeräte oder weitere alte Haushaltsgeräte sind zu bewundern. Auf über 1000 Quadratmeter wechseln sich unterschiedliche historische Gerätschaften dieser gigantischen Sammlung ab. Ganz ausgefallene Exponate wie ein Schnapsmotor oder das Bikerspiel „Sexzylinderkolbentrunk“ sowie unzählige weitere Unikate garantieren viel Abwechslung.

Ungewöhnliche Zeitzeugen

Was in dem ehemaligen Pferdestall der Adler Post aus dem 17. Jahrhundert nun eingezogen ist, sprengt alle Fantasien. Auch viele Einbaumotoren sind zu bestaunen. Dazu dürfen alte Schreibmaschinen natürlich nicht fehlen. Die Ausstellungsstücke könnten als Zeitzeugen ganze Geschichtsbücher ausfüllen, ist sich Herbert Riegger sicher. Dazu gibt das alte Gebäude mit seiner altertümlichen Bauweise viel her. Ein Erlebnis besonderer Art ist ein Besuch der beiden Kellergewölbe. Sie wurden für Festlichkeiten aller Art hergerichtet. Die Kalkbruchstein-Decken von 1734 strahlen Nostalgie aus. Mit der Erhaltung des Gebäudes sieht sich Herbert Riegger an allen Ecken und Enden gefordert. Es gibt immer etwas zu renovieren, und der persönliche Aufwand ist groß. Als Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung alter Gebrauchsgüter steht er ebenfalls in der Verantwortung. Einige Mitglieder stehen ihm tatkräftig zur Seite.