Manfred Minzer

Rund 120 Jahre nach dem Bau der Höllentalbahn wurde mit dem Projekt Breisgau-S-Bahn nicht nur die Elektrifizierungslücke von Neustadt nach Donaueschingen geschlossen, sondern es brachte auch eine enorme Attraktivitätssteigerung für den Dögginger Bahnhof. Bot er bisher als einer der wenigen Ortsbahnhöfe an der Strecke schon lange die Möglichkeit, stündlich aus- und zusteigen zu können, so gilt er seit der Wieder-Inbetriebnahme Mitte Dezember als Bahnverkehrsknotenpunkt. Busverbindungen in Richtung Bonndorf und Bregtal binden diese Gebiet an die Höllentalbahn an. Ein modifizierter nun barrierefreier Bahnsteig trägt dabei der gewachsenen Bedeutung ebenso Rechnung wie die Wendeplatte und die Anlegebuchten für die Busse. 

Erste positive Bilanz

Busfahrer Heinrich Löhrer ist zufrieden mit der neuen Bushaltestelle in Döggingen.
Busfahrer Heinrich Löhrer ist zufrieden mit der neuen Bushaltestelle in Döggingen. | Bild: Manfred Minzer

Doch werden die gebotenen Möglichkeiten von der Bevölkerung gewürdigt und angenommen und wo gibt es Verbesserungspotential? Eineinhalb Monate nach dem Start kann eine erste positive Bilanz gezogen werden. Eine solche jedenfalls zieht auch der Busfahrer Heinrich Löhrer, der diese Woche die Strecke nach Mistelbrunn bedient. „Die gewachsenen Möglichkeiten werden durchaus angenommen“, stellt er zufrieden fest. Manche erfreute Reaktion hätte er beispielsweise von Mitarbeitern der Firma Freilacke erfahren, die von der Bus-Mitfahrgelegenheit gerne Gebrauch machen würden.

Auch Bräunlinger Schüler nutzen Verbindung

„Normal sind wir zu siebt, die von Bonndorf nach Donaueschingen ins Gymnasium mit Bus und Bahn fahren“, gibt ein Schüler während des Umstiegs vom Zug auf den Bus Auskunft. Da gibt es aber durchaus auch richtig sonderbare Konstellationen, wenn beispielsweise Bräunlinger Schüler auf dem Weg zur Donaueschinger Schule in Döggingen in den Zug einsteigen, weil sich diese Verbindung zeitlich gut anbietet. Auch die innerörtliche Busverbindung wird genützt, um bequem vom Bahnhof zur zusätzlichen Haltestelle in der Gauchachstraße zu gelangen.

Vor allem Schüler, aber auch Mitarbeiter der Firma Freilacke, nutzen die neuen Umstiegsmöglichkeiten am Dögginger Bahnhof
Vor allem Schüler, aber auch Mitarbeiter der Firma Freilacke, nutzen die neuen Umstiegsmöglichkeiten am Dögginger Bahnhof | Bild: Manfred Minzer

Großzügiger Buswendeplatz

Angetan ist Busfahrer Löhrer auch von der großzügigen und praktischen Anlage der Buswendeplatte. Nicht ganz so zufriedenstellend ist der derzeitige Zustand beim Personenübergang auf dem Bahnsteig, muss doch manuell bei jedem Zughalt das Absperrband angebracht werden. Hier ist aber Abhilfe in Form einer automatischen Schranke angedacht.

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Erste Beschwerden lösten Lastwagen auf der Wendeplatte aus, deren Fahrer die Fläche als Parkmöglichkeit zur Übernachtung nutzten und dadurch die Frühbusse behinderten.

Ortsvorsteher mahnt Zugpünktlichkeit an

Steigerungspotential sieht durchaus noch Ortsvorsteher Dieter Fehrenbacher. Wenn es endlich gelingen würde, die Pünktlichkeit der Züge zu verbessern. Denn nicht selten ist der Anschlussbus weg, wenn ein verspäteter Zug aus Richtung Freiburg in den Bahnhof einfährt. Auch die Tarife vor allem im Nahverkehr seien nicht dazu angetan, vom Auto auf die Bahn umzusteigen und noch mehr das Park&Ride-Modell in Döggingen zu nutzen.

Boxen für Fahrräder kommen

Eine weitere Attraktivitätssteigerung des Bahnhofs verspricht sich nicht nur Ortsvorsteher Fehrenbacher von der für kommenden Monat geplanten Ergänzung der Platzmöbelierung. So soll ein neues Wartehäuschen den Aufenthalt am Bahnhof gemütlicher machen. Außerdem soll ein Fahrradabstellplatz und Fahrradboxen zur sicheren Aufbewahrung der Fahrräder der Kundenfreundlichkeit dienen.