Das neue Wohngebiet am Südhang des Bregenbergs nimmt zunehmend Form an. Bei einem Vor-Ort-Termin in dieser Woche sagt Planungsbüro-Bauleiter Daniel Möslang: „Ich würde sagen, dass wir insgesamt mit etwas weniger als 50 Prozent der Arbeiten fertig sind.“

Laut Bürgermeister Micha Bächle ist für das aktuell größte Bauprojekt der Stadt Bräunlingen ein noch nie dagewesenes Gesamtvolumen von 3,3 Millionen Euro veranschlagt worden. „Der Bauablauf funktioniert wie vorgesehen, wir sind zufrieden mit dem Fortschritt und liegen alles in allem gut in der Zeit. Trotz minimaler Nachträge sieht es auch in Sachen Budget recht gut aus“, erklärt Manfred Feyrer, ebenfalls Bauleiter des Planungsbüros. Ein hoher Kostenpunkt seien beispielsweise Materialien für den Asphalt, die zum Abschluss des Großprojekts benötigt werden.
Bauplätze stehen zum Verkauf
Im Herbst 2019 ist es im neu entstehenden Stadtteil von Bräunlingen mit Erschließungsarbeiten losgegangen. An der Vorstellung, das Projekt zügig zu Ende zu bringen, halten die Beteiligten derweil fest – trotz der Corona-Krise. „Im Frühjahr 2021 wollen wir mit allen Arbeiten fertig sein“, sagt Bürgermeister Bächle. Mit einem Baustart rechnet Volker Koch vom Stadtbauamt momentan für Juni 2021. Die Bauplätze jedoch können Koch zufolge bereits jetzt verkauft werden. Die Vermessungsarbeiten sind abgeschlossen.

Geplant sind im Neubaugebiet Bregenberg-Erweiterung 49 Bauplätze für Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und teilweise Mehrfamilienhäuser. Die Grundstücksgrößen liegen dabei im Bereich zwischen 200 und 800 Quadratmeter, durchschnittlich sind es etwa 550 Quadratmeter.
Ein an der Donaueschinger Straße entlang führender Radweg gibt es schon, sagt Feyrer. Dieser soll im Bereich der Beschilderung gegenüber des Bahnhof-Parkplatzes auf die Fahrbahn ausgeleitet werden. „Wir markieren den Bereich entsprechend mit roter Farbe, dazu einem weißen Beistrich“, so Feyrer. Sämtliche Markierungen sind aber zunächst nicht endgültig. Erst, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, folgt die finale Fahrbahnmarkierung, die dann in Ruhe trocknen kann. Radfahrer werden in Zukunft Vorfahrt haben, unter anderem weist ein Piktogramm darauf hin.
„Im Zuge der Baumaßnahmen am Neubaugebiet Bregenberg-Erweiterung wird es auch Verbesserungen für den Radverkehr geben. Bislang endet der Radweg aus Donaueschingen an der Bregenbergstraße. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Gehweg, der zwar oft von Fahrradfahrern benutzt wurde, dies war jedoch aufgrund der fehlenden Breite nicht zulässig“, teilt Bürgermeister Micha Bächle zu den Hintergründen mit. Und weiter: „Im Zuge der Baumaßnahmen und der Regenwasserableitung ist der Randstein nun deutlich höher, weshalb von Bürgern und Gemeinderäten die Frage nach der Führung des Radweges aufkam. Die Verwaltung hat die Problematik aufgegriffen und im Rahmen einer Verkehrsschau thematisiert.“

Um im Bregenberg ein ruhiges Wohnen möglich zu machen, hatte sich Bächle laut eigener Aussage für Tempo 50 eingesetzt. Doch eine Verkehrsschau habe ergeben, dass das nicht möglich sei. Somit werde im Zufahrtsbereich des Neubaugebiets Tempo 70 gelten. Das Ortsschild, ebenfalls im Bahnhofbereich, wird nicht nach vorn versetzt. Gemeinderat-Mitglied Armin Ewald (FDP) sagte mit einem Schmunzeln und selbstverständlich nicht ganz ernst gemeint: „Also muss es dann am 1. Mai versetzt werden.“

Was ist mit der Landwirtschaft?
Im Rahmen der Baumaßnahmen am Neubaugebiet gibt es ab kommender Woche eine Vollsperrung. Kritik daran übte Armin Ewald. Wenn Getreideernte sei, müssten Landwirte auf die Felder kommen. Das aber bliebe ihnen nun verwehrt. Volker Koch vom Stadtbauamt sagte dazu: „Die Vollsperrung hat für alle Bestand, egal ob Berufspendler, Radfahrer, Fußgänger, oder eben auch Landwirte.“ Die Maßnahme sei nötig, da die Gefahr aufgrund der Arbeiten zu hoch wäre. Frühestens Ende August, wenn alle Markierungen aufgebracht sind, erfolgt die Freigabe für den Verkehr.
Im vergangenen März kamen Gerüchte um eine Baustellenpause auf. Doch am Bregenberg wurde trotz der Corona-Pandemie stets weitergearbeitet. „Momentan sind regelmäßig zwei Kolonnen vor Ort. Natürlich wünschen wir uns alle, dass durchgehend möglichst viel Personal hier ist, um die Arbeiten schnell voranzutreiben“, erzählt Bauleiter Manfred Feyrer. Man sei deshalb auch im Austausch mit der ausführenden Firma Müller aus Zimmern ob Rottweil.