„Eigentlich hatte ich gar kein richtiges erstes Auto, eher halt ein Kraftfahrzeug„, sagt Michael Gut mit einem Lachen. Als Auszubildender an der Feintechnikschule in Schwenningen sei er täglich mit dem Bus gefahren „und liebäugelte als Heranwachsender mit einem Zweirad„. Günstig sollte es auch sein, also habe er sich ein gebrauchtes Motorrad gekauft: eine Yamaha SR 500.

Zum Wehrdienst und zur Schule

Neben Touren und Urlaubsfahrten nutzte der Bräunlinger das Motorrad, um täglich zur Schule zu pendeln; später ging es an den Wochenenden hin und zurück nach Stetten am kalten Markt zum Wehrdienst und dann zum Studium nach Konstanz. Zwischen April und November sei er mit der Maschine gefahren, „den Rest mit Bus und Bahn und Fahrgemeinschaften“.

Die Yamaha SR 500 hatte, so berichtet Gut, nur einen Kickstarter, „und war, wenn der Motor nur kurz warm gefahren war, etwas zickig“. Der 54-Jährige könne sich daran erinnern, „dass wir oft im Sommer, komplett angezogen, das Motorrad nach kurzen Pausen nicht zum Laufen brachten“. Das sei regelmäßig bei Ausfahrten mit Freunden am Bodensee passiert – in Konstanz oder Meersburg auf der Fähre: „Beim Anlegen stand ich natürlich in der ersten Reihe und schob das Motorrad in voller Montur von der Fähre, während die Autofahrer alle darauf warteten, dass ich den Weg frei mache.“

„Das erste Auto, das ich bei kurzfristig schlechtem Wetter fuhr, war dann ‚als Carsharing‘ der VW Käfer meiner ...
„Das erste Auto, das ich bei kurzfristig schlechtem Wetter fuhr, war dann ‚als Carsharing‘ der VW Käfer meiner damaligen Freundin Uli“, berichtet Michael Gut mit einem Lachen. | Bild: privat

Sozusagen als Carsharing fuhr Michael Gut das eine oder andere Mal bei schlechtem Wetter den VW Käfer seiner damaligen Freundin Uli. „Ich bin mit meinem ersten Kraftfahrzeug über zehn Jahre lang gefahren, habe zweimal den Motor überholt und erst, als wir verheiratet waren, ein Familienauto gekauft“, berichtet der CDU-Fraktionsvorsitzende. „Da muss ich ungefähr 28 Jahre alt gewesen sein.“ Als Mechaniker habe er alles am Motorrad selbst repariert: „Ich bin ein Schrauber, das ist ein toller Ausgleich für mich.“

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Das Motorrad wanderte dann aber erst einmal für fast 20 Jahre in den Keller des neuen Eigenheims, verrät Michael Gut. Jetzt habe er es – auch auf Anraten von Freunden – wieder aufgepäppelt und ein bisschen umgebaut: „Jugendträume Ü50 halt“, ergänzt er mit einem Schmunzeln. Ab und an fahre er am Wochenende durch den Schwarzwald und denke dabei an schöne alte Zeiten zurück.

So sieht Michael Guts erstes Kraftfahrzeug heute, rund 35 Jahre später, aus: „Etwas sportlich hergerichtet, bei einer Ausfahrt im ...
So sieht Michael Guts erstes Kraftfahrzeug heute, rund 35 Jahre später, aus: „Etwas sportlich hergerichtet, bei einer Ausfahrt im Schwarzwald“, sagt er. | Bild: privat

Eine weitere Anekdote hat Gut noch parat: Beim ersten größeren Urlaub mit seiner heutigen Frau am Ammersee seien die beiden mit einem Tankrucksack unterwegs gewesen. Da sei dann die Entscheidung zu treffen gewesen, ob eine Ölflasche oder doch ein Ersatzpaar Schuhe zum Campingplatz mitgeht. Seine Begleitung sei von der „alternativlosen Wahl“ pro Ölflasche wenig begeistert gewesen.