In nächster Zeit wird man rund um den Kirnbergsee bei Unterbränd ab und zu Schüsse hören. Denn die immer stärker werdende Verschmutzung der Badeliegeflächen durch Nil-und Graugänse soll durch Abschüsse so weit wie möglich reduziert werden.
Der aktuelle Bestand von rund 400 Gänsen müsse unbedingt reduziert werden. Darüber waren sich Bürgermeister Micha Bächle und die Stadträte einig. Nun soll die Stadt zusammen mit den betreffenden Jagdpächtern und Jagdausübungsberechtigten eine gute und akzeptable Lösung zur deutlichen Reduzierung des Gänsebestandes finden.
Bei der Diskussion wurden verschiedene Szenerien für eine Bejagung angesprochen: darunter eine Art Treibjagd bei guter Absperrung des Sees oder auch nur mehrere Einzelabschüsse, um die Tiere zu vertreiben.

Hinzu komme noch, dass die Nilgänse als invasive Tierart bei den einheimischen Tieren die biologische Vielfalt beeinflussten. Der Gemeinderat stimmte einstimmig dem SPD-Antrag zur Bejagung der Kirnbergseegänse zu.
Im Antrag wies die SPD Gemeinderatsfraktion drauf hin, dass bisherige verschiedene Maßnahmen, drunter die Absperrung mit Flatterbändern oder eine Verjagung durch die Badegäste, keine Verbesserung gebracht hätten. Deshalb bringe nur die Bejagung eine wirkliche Verbesserung. Beide Gänsearten gehören nicht zu den geschützten Tieren und könnten gejagt werden.

Die Verschmutzung der Liegewiesen am Kirnbergsee durch die Gänse sei als Problem schon länger erkannt, meinte Peter Ebnet (SPD). Doch es sei in den vergangen Jahren immer schlimmer geworden, deshalb müsse etwas unternommen werden. Der Zeitpunkt sie gekommen, dass man dagegen vorgehen müsse, meinte Ebnet zu Beginn des Tagesordnungspunktes am Ratstisch.
„Drängen wir die Gänse zurück, oder lassen wir uns zurückdrängen“ sagte Ebnet. Er verkenne nicht, dass eine Bejagung nicht einfach sei und wies auf andere Gemeinden hin, die ähnliche Erfahrungen gemacht hätten. Dort könne man sich über die dortigen Maßnahmen und ihre Auswirkungen sowie Erfolge informieren.
„Wir müssen den Bestand an Grau- und Nilgänsen am Kirnbergsee unbedingt drastisch und nachhaltig reduzieren“ forderte Hauptamtsleiter Jürgen Bertsche, der eine Zusammenarbeit mit den Jagdpächtern empfahl.

„Man müsse eine gute Lösung finden, was nicht einfach werden wird“ betonte Förster Reinhard Merz, der kurzzeitige Einzelabschüsse am Südufer anregte. Die Gemeinde habe für den See das Jagdrecht, jedoch für andere Flächen müsse sondiert werden.
Bei weiteren Wortmeldungen am Ratstisch wurde deutlich, dass die Gänseplage am Kirnbergsee, auch zum Schutz der Badegäste, in der aktuellen Größenordnung nicht mehr hingenommen werden könne.
Bejagung über mehrere Jahre
Einige Beiträge der Stadträte wiesen darauf hin, dass eine Bejagung am See kein einfaches Vorhaben sei und dass dies von erfahrenen Schützen vorgenommen werden müsse. Der Zeitraum der Bejagung sollte über zwei bis drei Jahre erfolgen, um eine nachhaltige Verbesserung zu erzielen.