Die Kirchenentwicklung in der Erzdiözese Freiburg schafft Großpfarreien, in denen die bisherigen Einheiten aufgehen. Aber wie erreichbar bleibt den Menschen ihre Seelsorger? Diese Frage treibt besonders Katholiken um, die in den vergangenen Jahren viel an Eigenständigkeit verloren haben.

Noch mehr Unruhe kommt in den Kirchenbezirk, wenn die bisherigen Amtsträger der Kirche nur noch auf Abruf agieren.

Bräunlingen ist so ein Fall. Norbert Nutsugan, Chef der Seelsorgeeinheit Auf der Baar verlässt nach den Sommerferien die Baar in Richtung Markdorf.

Das Leitungsteam steht fest

Wenn die Seelsorgeeinheit am 2026 in der Pfarrei „Heilige Dreifaltigkeit Donaueschingen“ aufgeht, werden die Leitungsfunktionen neu geregelt.

Die neue Donaueschinger Mannschaft mit Pfarrer Fabian Schneider, Pfarrer Karlheinz Brandl, dem Pastoralreferenten Michael Schlegel und dem Pfarreiökonom Mario Isele sollen ein Team bilden, das die neue Kirchengemeinde in eine gute Zukunft begleiten soll.

Aus klein mach groß

In ihrer Funktion werden die Pfarrer die Gesamtverantwortung für Pastoral
und Verwaltung tragen, das Seelsorgeteam leiten, die Kirchengemeinde rechtlich vertreten und aktiv in pastoralen Handlungsfeldern der Pfarrei mitarbeiten.

Das könnte Sie auch interessieren

Sie sollen ein vielfältiges und lebendiges Gemeindeleben entwickeln, Teams in die Gestaltung kirchlichen Lebens einbinden und Mitarbeitende gemäß ihren Fähigkeiten fördern, so heißt es vom Ordinariat Freiburg.

Was dort nicht aufgeführt ist: eine lokale Zuordnung. Schon gar nicht der Dorfpfarrer früherer Prägung, aber auch nicht ein Bräunlinger Pfarrer, der nur für Bräunlingen zuständig ist, der am Gemeindeleben in der alten Zähringerstadt teilnimmt und als fester Bestandteil des Bräunlinger Jahresablaufes nicht nur bei kirchlichen Anlässen in Erscheinung tritt.

Schon seit zehn Jahren kein Ortspfarrer

Allerdings, so muss man einräumen, gab es diesen Ortspfarrer bereits seit 2015 nicht mehr, als die Seelsorgeeinheit aus der Taufe gehoben wurde.

Ein Bräunlinger Pfarrer war verantwortlich für die damalige Pfarrei „Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel“ und später für die Seelsorgeeinheit. Dies sei mit der neuen Großpfarrei „Heilige Dreifaltigkeit“ kaum durchführbar, so Pfarrer Martin Schäuble.

Das könnte Sie auch interessieren

Der frühere Pfarrer Walter Eckert, vor kurzem verstorben, prägte in Bräunlingen ein lebensnahes, von viel Teilhabe am Gemeindeleben bestimmtes Priesterverständnis, das in einer kleinen Gemeinde wie Bräunlingen sehr gerne gesehen wurde.

Doch den alten Zeiten nachzuhängen, bringt nichts. Zumal eine Lösung nahe an den Gläubigen auf dem Tisch liegt. Kooperator Pfarrer Martin Schäuble bestätigte, dass er in Bräunlingen im Pfarrhaus wohnen bleiben und am Gemeindeleben, soweit es die neuen Aufgaben zulassen, teilnehmen werde.