In dem 137-Seelen-Ort Bruggen laufen seit über zwölf Jahren Bemühungen, die Ackerflächen und Flurgrundstücke zusammenzulegen. Durch eine Flurbereinigung werden mehrere kleine Grundstücke zu größeren Einheiten zusammengefasst, um so den Nutzen für die Eigentümer insgesamt zu erhöhen und die Bewirtschaftung zu erleichtern.
Werner Obergfell ist leitender Fachbeamter beim Landratsamt und betreut seit rund zehn Jahren die Umsetzung der Maßnahmen in Bruggen. „Flurbereinigungen sind immer eine langwierige und komplizierte Sache, da unglaublich viele Akteure involviert sind“, so Obergfell.
578 Flurstücke auf einer Fläche von 462 Hektar, das entspricht einer Fläche von 660 Fußballfeldern, wurden über die vergangenen zehn Jahre um Bruggen neu gestaltet. Feldwege wurden ausgebaut, 3,8 Kilometer Wasserrohre wurden verlegt, Biotope miteinander vernetzt und vieles mehr.
Im Rahmen der Maßnahmen wurde auch eine neue Bregbrücke gebaut. Die alte Bregbrücke musste aus Sicherheitsgründen abgerissen werden, wie Bürgermeister Micha Bächle erläutert. „Diese Brücke hatte ihre besten Jahre hinter sich. Diese wurde von französischen Pionieren zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs gebaut.“
Zudem dürfen sich die Bruggener Kinder über einen neuen Spielplatz mit Bolzplatz freuen. Die Baukosten aller Maßnahmen belaufen sich auf rund 2,6 Millionen Euro.
Der Landrat in Bruggen
Und am Montag, 17. März, stehen zumindest die baulichen Maßnahmen vor dem Abschluss: Die im Rahmen der Maßnahmen neu gebaute Bregbrücke am Ortseingang von Bruggen wird feierlich von Landrat Sven Hinterseh eingeweiht.

Im Jahr 2026 steht dann als letzter Schritt die Neueinteilung der Flurstücke an. Das Ziel ist es, die Anzahl der Flurstücke um rund ein Drittel zu minimieren, wie Obergfell ausführt.
Im Februar wurden die Grundstückseigentümer in Einzelgesprächen zu ihren Vorstellungen über die Neuzuteilung angehört. Von der Flurbereinigungsbehörde des Landratsamtes wird in den kommenden Monaten ein Zuteilungsentwurf erarbeitet, bei welchem die Vorstellungen und Wünsche der Landwirte miteinfließen. Die Interessen der Eigentümer, die zum großen Teil Landwirte sind, werden von einer Teilnehmergesellschaft vertreten. Der Bruggener Landwirt Reinhold Moßbrugger ist Vorstand.
Zwölf Jahre bis zum Abschluss
Moßbrugger freut sich, dass das jahrelange Projekt nun dem Ende zugeht. Er war nämlich im Jahr 2013 derjenige, der den Stein einer Flurneuordnung ins Rollen brachte. Damals war er Ortsvereinschef des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV).

„Ich dachte, es sei doch eine gute Idee, wenn Äcker und Flächen großflächiger werden, da tun wir Landwirte uns doch einfacher“, sagt er. Dass es aber zwölf Jahre dauert, bis alles abgeschlossen ist, hätte er damals nicht gedacht. „Aber so ist das halt mit der Bürokratie“, sagt er lachend.