Die Verkaufsmenge von Lacken aus dem Hause Freilacke hat sich in den vergangenen 25 Jahren um mehr als 130 Prozent gesteigert. Zugleich wurde der jährliche Frischwasserverbrauch um 75 Prozent reduziert: Für diesen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser hat das Unternehmen nun den baden-württembergischen Landespreis des Responsible Care (“Verantwortliches Handeln“) Award erhalten.
308 Mitgliedsunternehmen
Dieser wird vom Verband der Chemischen Industrie (VCI) ausgelobt. An dem Wettbewerb konnten sich die 308 baden-württembergischen VCI-Mitgliedsunternehmen beteiligen, heißt es in einer Mitteilung. Der Jury gehörten unter anderem Wissenschaftsjournalist Ingolf Baur sowie Ministerialdirigentin Sibylle Hepting-Hug aus dem baden-württembergischen Umweltministerium an.
Freilacke verwende im ausgezeichneten Projekt sowohl für die Reinigung als auch für die Kühl- und Heizprozesse ausschließlich Regenwasser, so die Mitteilung. Bereits seit 1996 arbeite Frei mit einem zertifizierten Umweltmanagement-System, damals als erste deutsche Lackfabrik überhaupt. Nachhaltigkeit sei entscheidend für den langfristigen Erfolg des 1926 gegründeten Familienunternehmens, das am Standort Döggingen 600 Mitarbeiter beschäftigt, darunter mehr als zehn Prozent Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschule.
Zisternen machen den Anfang
Begonnen hatte alles mit dem Bau von Zisternen, um Regenwasser nutzen zu können, anschließend wurde ein Reinigungswasserkreislauf in der Pulverlackproduktion eingerichtet. Weitere Projekte folgten, darunter die Umstellung der Behälterreinigung auf eine wässrige Spüllösung. Der Anteil des Unternehmens als Verbraucher im kommunalen Wassernetz habe sich mittlerweile halbiert.
Stetige Verbesserungen
Die Responsible Care-Initiative soll dazu beitragen, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Sicherheit in den Unternehmen der Chemiebranche unabhängig von gesetzlichen Vorgaben stetig zu verbessern. Im vergangenen Jahr ging der Bundespreis, ausgewählt unter den Landessiegern, an die Kölner Lanxess AG für ein Projekt, bei dem Lederchemikalien ressourceneffizient hergestellt werden.
Produktion vor Ort
Hierfür hat Lanxess eigens eine Pilotanlage eingerichtet, in der Reste aus der Lederherstellung wiederverwendet und Nachgerbstoffe vor Ort produziert werden. Der Gerber könne seinen Chemiebedarf dadurch aus Reststoffen seiner eigenen Lederherstellung weitgehend selbst herstellen, hieß es damals in der Begründung der Jury.