In Brigachtal haben sich in den letzten Wochen und Monaten die Gruppierungen und Fraktionen öffentlich präsentiert. Zu einem Gedankenaustausch kamen jetzt auch die Kandidaten der Liste „Unabhängiger Bürger“ (UB) zusammen.
Schnelles Netz besser nutzen
Die Wählervereinigung mit sechs männlichen Kandidaten, alle mittleren Alters, steht für mehr Bürgerbeteiligung. „Ich bin grundsätzlich für mehr Demokratie“, so der 53-jährige Informatiker Gerd Wiest. Wie das aussehen könnte, erklärt Thomas Huber, 56-jähriger Sprecher der Gruppe: „Wenn wir schon ein superschnelles Internet haben, dann sollten wir das auch nutzen.“ Gemeint ist damit eine digitale Abfrage zu bestimmten kommunalen Themen oder Projekten.
Online abstimmen
Michael Maier pflichtet ihm bei: „Man bekommt lediglich Infos im Gemeinderat oder durch das Gemeindeblatt, dann steht der Beschluss jedoch meist schon längst“, so der 56-jährige Lager- und Fachverwalter. Über eine Internetplattform hätte jeder die Möglichkeit, sich beispielsweise über das geplante Gewerbegebiet „Kreuzäcker“ zu informieren und darüber abzustimmen.
Betriebe im Steinbruch?
„Wir alle sind übrigens ganz klar gegen ein Gewerbegebiet auf der grünen Wiese“, sagt Steffen Hirt, von Beruf Schreiner und mit 35 Jahren jüngster Kandidat der Liste UB. Es habe doch bereits Möglichkeiten der Gemeinde gegeben, das Steinbruch-Areal zu übernehmen und dort Gewerbe anzusiedeln, ergänzt Maier. „Wir haben auch eine gewisse Verantwortung, gegenüber den nachfolgenden Generationen“, so Dieter Hirt, 54-jähriger Stuckateur-Meister, der ebenfalls gegen die Verschwendung idyllisch gelegener Grünflächen, zugunsten eines Gewerbegebiets, ist.
Solidere Finanzpolitik
Der 47-jährige Finanzwirt Michael Ulrich fordert hingegen: „Wir brauchen eine solidere Finanzpolitik“. Sicherlich könne man nicht alle Investitionen der Gemeinde schlechtreden, sind sich alle sicher. Doch brauche Brigachtal wirklich eine Osttangente oder einen Kreisverkehr, fragt Huber. „Damit holen wir uns möglicherweise mehr Verkehr in den Ort, als dass es zur Verkehrsberuhigung beiträgt“, so Huber abschließend.