Die alte Überauchener Mehrzweckhalle ist nun dem Boden gleich gemacht worden. Damit kann an gleicher Stelle die Bebauung der neu geplanten Kindertagesstätte „Bondelbach“ starten. Die Zustimmung dazu ist im Gemeinderat bereits erfolgt. Allerdings muss die Baurechtsbehörde noch zustimmen, was reine Formsache sein dürfte. Parallel arbeitet derzeit das Architekturbüro Kuberczyk eine Werk- und Detailplanung zur Vorbereitung der anstehenden Ausschreibungen der Erd- und Rohbauarbeiten sowie der Zimmermannarbeiten aus. Wenn alles glatt läuft, könnte der Spatenstich für dieses Mehr-Millionen-Projekt schon im Spätherbst 2021 erfolgen.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung befasst sich das Ortsgremium mit zwei unterschiedlichen Holzbaukonstruktionsvarianten, und zwar dem Holzrahmenbau und dem Holzmassivbau. Bei der Variante „Holzrahmenbau“ werden einzelne Holzelemente zu Holzständerelementen konstruiert, gedämmt und anschließend mit Gipskarton beplankt. Der Gipskarton wird anschließend mit Putz, Tapete oder Fliesen versehen. Die Holzkonstruktion ist anschließend optisch nicht mehr wahrnehmbar. Bei der Variante „Holzmassivbau“ besteht die Möglichkeit, eine Holzbauoberfläche sichtbar zu belassen, da das einzelne Wandelement im Gegensatz zum Holzrahmenbau nahezu zu 100 Prozent aus Holz besteht. Eine Beplankung ist daher nicht zwingend erforderlich.
Von Anfang an favorisierten sowohl das Architekturbüro als auch das Rathaus eine Hybridbauweise aus Beton und Holz. Der Großteil der Konstruktion würde dann in Holzbauweise erstellt werden. Lediglich statisch- und brandschutzrelevante Bauteile sind in massiver Betonkonstruktion geplant. Dazu gehört beispielsweise der Aufzugschacht, wie Chistian Kuberczyk vom gleichnamigen Architektur-Büro in der öffentlichen Sitzung im Detail ausführte. Als eine Option bestünde beispielsweise die Möglichkeit, die Innenwände der fünf Gruppenräume unbeplankt zu belassen. Dadurch würde eine wohnliche Atmosphäre realisiert werden.
Die beiden Varianten wurden nach der Präsentation durch den Architekten angeregt diskutiert. Eine mehrfach gestellte Frage war der Kostenvergleich der beiden Varianten. Laut Architekturbüro würde man „preisneutral“ fahren, zwar sei Holz derzeit äußerst teuer, doch beim Massivholzbau würde eine Beplankung mit Gips, Tapete oder Fliese entfallen, was Kosten spare, so Kuberczyk. „Die Holzständerbauweise ist sowieso veraltet, man baut jetzt immer mehr in Vollholzbauweise“, sagte Gemeinderat Jens Löw. Gegen „Vollholz“ sprach sich hingegen Gemeinderat Thomas Huber aus, er glaubt, dass die Kosten hier deutlich höher sind, und Gemeinderat Olaf Faller machte sich Sorgen wegen der Pflege der Holzflächen, die ja stark beansprucht werden. Auch die Frage nach der Verträglichkeit und möglicher Schadstoffbelastung kam auf, da es sich beim vorgesehenen Holz um Leimholzplatten handelt. Dies sei bereits geprüft worden und selbstverständlich umweltneutral, so der Architekt abschließend.
Am Ende stimmt der Gemeinderat, bei einer Gegenstimme, für die Massivholzbauweise.