Es ist geschafft: Die beiden großen Sandsteingebäude, die den Hindenburgring säumen, sind verkauft. Lange stand die Frage im Raum, wer die beiden unter Denkmalschutz stehenden Gebäude kaufen wird. Schließlich verfügen sie nicht nur über jede Menge Potenzial, sondern sind auch mit vielen Auflagen und einer hohen Investitionssumme verbunden.

„Wir hatten am Montagabend den Notartermin“, sagt Tobias Butsch, einer der drei Geschäftsführer der Konversions- und Entwicklungsgesellschaft, die für die Umwandlung der ehemaligen militärischen Flächen in das neue Stadtviertel „Am Buchberg„ verantwortlich ist.

Käufer ist die DBA Deutsche Bauwert AG, die in der Region nicht ganz unbekannt ist. Schließlich ist sie bereits in Villingen im „Von Richthofen Park“ tätig und verfügt somit schon über Erfahrung in einem ganz ähnlichen Konversionsprozess. Dort wird ebenfalls eine denkmalgeschützte, ehemalige Kaserne saniert und das Areal mit Neubauten ergänzt.

„Das ist ein ganz toller Erfolg“, sagt Butsch. Es handle sich schließlich um tolle, aber auch heraufordernde Gebäude, die das Ausschreibungsverfahren nicht ganz einfach gemacht hätten.

Tobias Butsch
Tobias Butsch | Bild: privat

„Es waren Verhandlungen, bei denen die Telefone heiß gelaufen sind – auch am Wochenende.“ Butsch zeigt sich zuversichtlich, dass noch dieses Jahr der Kaufpreis überwiesen werde.

Erik Pauly
Erik Pauly | Bild: Roland Sigwart

Auch OB Erik Pauly ist begeistert: „Wir freuen uns, dass diese bisherige Brachfläche jetzt aktiv in die Stadtentwicklung einbezogen wird und wir neuen, hochmodernen und zentrumsnahen Wohnraum für Donaueschingen bekommen.“

Konversionsprozess im Sauseschritt

Schließlich ist es beachtlich, in welcher Zeit Donaueschingen den Konversionsprozess durchgezogen hat – auch wenn es zwischendurch gar nicht so ausgesehenhat. „Wir haben 2015 die Schlüssel bekommen und die hat uns das Land gleich wieder abgenommen“, blickt er zurück und spielt auf die Zeit an, als das Land das Konversionsgelände zur Flüchtlingsunterbringung genutzt hat.

Auf der 14 Hektar großen Konversionsfläche entstehen nach und nach neue Gebäude. Hier zwei Mehrfamilienhäuser, die an der Villinger ...
Auf der 14 Hektar großen Konversionsfläche entstehen nach und nach neue Gebäude. Hier zwei Mehrfamilienhäuser, die an der Villinger Straße gebaut werden. | Bild: Anita Reichart

Nun aber kann er sagen: „Der nördliche Bereich ist fertig und der mittlere Bereich so gut wie. Beim südlichen Bereich haben wir die Zeit der günstigen Zinsen und Baupreise gut genutzt.“

120 neue Wohnungen sollen entstehen

Doch was plant die DBA, die neben den beiden Sandsteingebäuden ein weiteres denkmalgeschütztes Gebäude in diesem Bereich erworben hat? „Hier wird ein belebtes, fröhliches und sozial ausgewogenes Quartier entstehen, das nah an der Innenstadt, aber auch nah an den Naherholungsgebieten wie dem Buchberg liegt“, sagt Uwe Birk, der Vorstand der DBA Deutsche Bauwert AG.

Es soll vor allem neuer Wohnraum geschaffen werden. Dafür werden die drei denkmalgeschützten Gebäude instandgesetzt und um zwei moderne Neubauten ergänzt. Insgesamt sollen rund 120 Wohneinheiten in gemischter und sozial ausgewogener Form entstehen, also Eigentumswohnungen zum Kauf, Mietwohnungen sowie geförderte Einheiten als bezahlbarer, barrierefreier und altersgerechter Wohnraum für Menschen mit begrenztem Einkommen.

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Das rund 13.500 Quadratmeter große Gelände soll laut DBA eine hohe Aufenthaltsqualität erhalten, mit großzügigen Verkehrs- und Freiflächen – und auch das Flächendenkmal, die sich hinter den Sandsteingebäuden befindet, soll erhalten bleiben.

Außerdem plant die DBA eng mit den Denkmalschutzbehörden zusammenzuarbeiten, denn auf der Freifläche zwischen den beiden großen Gebäuden am Hindenburgring soll voraussichtlich ein dreigeschossiger Neubau entstehen, der sich harmonisch in den Bestand einfügen und den Ensemble-Charakter wahren soll.

An dieser Stelle war ursprünglich einst das Haus der Geschichte geplant, doch diese Pläne haben sich mittlerweile durch das neue Kreisarchiv zerschlagen. Laut Butsch ist allerdings im Erdgeschoss eine Gewerbeeinheit – ein Café oder ähnliches – geplant.

Ist die Konversions- und Entwicklungsgesellschaft nun arbeitslos?

Norden fertig, Mitte fast fertig und der südliche Bereich läuft. Was gibt es nun noch für drei Geschäftsführer Tobias Butsch, Alexander Kuckes und Christian Unkel zu tun? „Wir werden 2023 unseren Schwerpunkt ganz klar entlang der Villinger Straße setzen“, erklärt Unkel. Dort sei der Lückenschluss zwischen der neuen Realschule und der Prinz-Karl-Egon-Straße geplant. „Es ist ein herausforderndes Gelände. Aber auch hier haben wir schon Interessenten.“

Und dann gibt es ja noch das grüne Band, das parkartig die komplette Fläche durchziehen und von Norden her eine direkte Verbindung zur Innenstadt schaffen soll.

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