Elisabeth Winkelmann-Klingsporn

Die Donaueschinger Teilortschaft Aasen punktet mit einer guten Infrastruktur. Grundschule, Kindergarten, Lebensmittelladen und die getaktete Bus-Verbindung zur Schul- und Einkaufsstadt Donaueschingen machen das Wohnen und Bauen im Dorf insbesondere für junge Familien attraktiv. Das zeigt sich vor allem in der stetig wachsenden Einwohnerzahl von aktuell 1320 Personen. Mit sich abzeichnenden weiteren größeren Bauvorhaben wächst aber ein Problem: Die vorhandene Zahl der Kita-Plätze reicht absehbar nicht mehr aus. Der Kindergarten ist „rappelvoll“, wie Ortsvorsteher Horst Hall am Ersten Werktag im vollen Musikschuppen formulierte.

Im Bereich der Ruhehalle (rechts) soll der Aasener Kindergarten ausgebaut werden.
Im Bereich der Ruhehalle (rechts) soll der Aasener Kindergarten ausgebaut werden. | Bild: Elisabeth Winkelmann-Klingsporn

Kita-Leiterin Julia Doser steht mit ihrem Erzieherinnenteam für diese im Ort sehr geschätzte, zentral an der Käppelestraße gelegene Einrichtung, die inzwischen voll ausgelastet ist. Träger des Kindergartens St. Bernhard ist die katholische Pfarrgemeinde Aasen. Im Gemeindeteam und in der Stadt ist man bereits mit Ausblauplänen für die Einrichtung beschäftigt. Als Zwischenlösung wurde das angrenzende katholische Jugendheim für die Unterbringung einer U3-Gruppe eingerichtet. Dort wurde insbesondere der Sanitärraum kleinkindgerecht umgestaltet. Neun Erzieherinnen kümmern sich derzeit mit Leiterin Doser um 55 Kinder in drei Ü3-Gruppen. Diese über dreijährigen Buben und Mädchen werden von 7.30 bis 14 Uhr betreut. Das Mittagessen aus der Donaueschinger Mediclin-Klinik gibt es im Gruppenraum.

8924Für Neubürger unübersehbar und einladend das, Firmenschild des Aasener Kindergartens an der Käppelestraße.
8924Für Neubürger unübersehbar und einladend das, Firmenschild des Aasener Kindergartens an der Käppelestraße. | Bild: Elisabeth Winkelmann-Klingsporn

Bis zum Sommer, so Doser, ist der Kindergarten nach den bereits vorliegenden Anmeldungen mit 75 Kindern voll belegt. Mit dem Wohnbauschub im Dorf – ein Neubau mit fünf Wohnungen steht vor der Fertigstellung, fünf Einfamilienhausbauplätze an der Käppelestraße sind vergeben, an der Klosterstraße entsteht ein Haus mit zehn Wohnungen, mittelfristig könnten im Gewann Unter Scheibenrain nach den vorliegenden Planungen weitere 200 Personen wohnen – dürfte auch die Nachfrage nach Kita-Plätzen deutlich steigen. Dazu kommt, dass auch in Heidenhofen mit den Neubauplanungen noch mehr Kindergartenplätze in Aasen nachgefragt werden.

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Zudem sieht Julia Doser den Trend, dass immer mehr junge Eltern ihre Kinder immer früher, schon mit zwei Jahren, anmelden. Derzeit gibt es in der Aasener U3-Gruppe zwölf Plätze, von denen neun besetzt sind.

Julia Doser leitet seit über zehn Jahren den Aasener Kindergarten.
Julia Doser leitet seit über zehn Jahren den Aasener Kindergarten. | Bild: Elisabeth Winkelmann-Klingsporn

Nach Auskunft der Katholischen Verrechnungsstelle ist das Architekturbüro Rebholz mit dem Ausbau des Kindergartens beauftragt. Geplant ist auf dem Gartengelände im Bereich der alten Liegehalle einen weiteren Gruppenraum und eine Mensa zu bauen. Ziel der Kindergartenleitung ist, bei Bedarf künftig auch eine Ganztagsgruppe von 7.30 bis 16.30 Uhr anzubieten.

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Für die laufenden Betriebskosten des Aasener Kindergartens zahlt die Stadt Donaueschingen derzeit jährlich 350 000 Euro. Zur Herrichtung des katholischen Jugendheimes für die übergangsweise Unterbringung der U3-Gruppe wurden 24 545 Euro aufgewendet. Auch für den Neubau ist der städtische Finanzierungsanteil bereits in trockenen Tüchern. Etwa 80 Prozent der Neubaukosten trägt die Stadt Donaueschingen. Laut Sozialamtsleiter Hubert Romer stehen dafür im Haushalt 2020 860 000 Euro und im Haushalt 2021 201 200 Euro zur Verfügung. In der kirchlichen Verrechnungsstelle rechnet man mit dem Baustart noch in diesem Jahr und der Inbetriebnahme in 2021.

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Nach Information von Gemeindeteam- und Stiftungsratsmitglied Hans-Peter Rolle liegen inzwischen verschiedene Planvarianten mit ein- oder zweigeschossiger Bauweise vor, die jetzt in der Planungsgruppe mit Mitgliedern des Gemeindeteams, Vertretern der Stadt und dem Ortsvorsteher beraten werden müssen. Die geschätzten Baukosten liegen zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Euro. Über die Finanzierung des Kostenanteils des Trägers muss dann der Stiftungsrat im Rahmen des kirchlichen Haushaltes 2020/2021 entscheiden.

Im Gemeindeteam wie in der Kindergartenleitung hofft man, den Neubau 2021 beziehen zu können. Und dann soll auch das Jugendheim für die Nutzung durch pfarrgemeindliche Gruppen und den Kirchenchor wieder hergerichtet werden. Die Planung zur Sanierung des großen Parkplatzes am Kindergarten an der Käppelestraße steht, wie Ortsvorsteher Horst Hall am Ersten Werktag bekanntgab, und soll voraussichtlich im Jahr 2022 umgesetzt werden.