Der Feldhamster ist in hiesigen Gefilden ein selten gewordenes Nagetier. Es ist die intensive Landwirtschaft, die dem scheuen Gesellen mit lauten, effizienten Maschinen, Pestizideinsatz und immer früheren Ernteterminen den Appetit verdirbt – oder eher noch den Einkauf. Als Einkaufstaschen dienen dem Feldhamster seine extrem dehnbaren Hamsterbacken. In ihnen transportiert er große Mengen Samen und Körner zu seiner Vorratskammer.

Die Transportmöglichkeiten zweibeiniger „Hamster“ sind zunächst ein Einkaufwagen und danach im Regelfall ein motorisiertes Fahrzeug. Die Ausstattung der Vorratskammer variiert. Momentan geht sie in Richtung länger haltbarer Lebensmittel. Dass die Ängste vor einer Ausbreitung des Corona-Virus hier in der Region angekommen sind, konnte man sich beim jüngsten Wochenendeinkauf bestätigen lassen.

Beispiel Discounter: Wer sich dort zwischen die Regalreihen begab, erlebte sein gelbes Pastawunder. Egal ob Spagetti oder Spiralnudeln: Die gesamte Regalfläche war wie außer Betrieb genommen. Nicht mal mehr der leere Karton zeugte vom früheren Inhalt. Und weil gekochte Spagetti zwar satt machen, aber mit einer Sauce besser schmecken, waren auch die Gläser mit fertigen Nudelsaucen verschiedener Geschmacksrichtungen vergriffen.

Lustig nur, dass der Krisenmodus am Pastaregal im Bereich Gemüse keinen Widerhall fand. Hier musste man in die Kartons mit fest und mehlig kochenen Kartoffeln nicht tiefer greifen als anderswo. Das scheint nicht weiter verwunderlich: Kartoffeln zu schälen machen ja beim Kochen bekanntlich mehr Arbeit und für beschwerlicheres Krisenhandeln gibt es gottseidank noch keinen Anlass.