„Was Spannendes, was zum Spielen und Schokolade“: Mit dieser Wunschkombination trieben Fernsehkinder Fernsehmütter auf dem Weg zum Einkauf in den 1990ern beinahe in die Verzweiflung. Zum Glück gab es aber die Überraschungseier in ihrer Dreifachfunktion. Locker aus der Einkaufstasche gezogen, ließen sie die wartenden Kinder jubeln. Dabei ist es zweifelhaft, ob der süße Genuss half, glückliche Kinder aufzuziehen. Noch ungewisser ist, ob der Ferrero-Marketing-Coup gesunde Kinder heranreifen ließ.
Drei Wünsche auf einmal?
Die Aspekte Verpackung, gesundes Reifen und drei Zwecksetzungen finden sich auch im Donaueschinger Stadtwald. Hier wachsen auf einer sonnenbeschienenen Lichtung Baumschößlinge in Plastikhüllen. Sorgsam aufgesteckt hat sie Manfred Fünfgeld. Wachstumshüllen heißen diese Mäntelchen. Und sie haben es in sich. „Natürlich dienen sie zuvorderst gegen den Wildverbiss“, erläutert der Forstrevierleiter. Das ist aber nicht der einzige Effekt. Der Tubus wirkt für die Bäumchen wie ein Einzelgewächshaus, bietet Schatten und regt das Wachstum an, meint der 54-Jährige, der schon seit 1981 bei der Stadt Donaueschingen beschäftigt ist. Und überdies helfen die Aufsätze beim Freischneiden. Mit der schützenden Plastikwand als Puffer können Forstangestellte sehr viel robuster ihre Arbeit erfüllen.
Recycling der Hüllen
Die Wachstumshüllen werden in einer Waldhütte gelagert – und können sich vermehren. Also dann, wenn sie von größeren Bäumchen abgenommen werden, die diesen Schutz nicht mehr brauchen. Schnipp-Schnapp. Schon werden aus einem 1,20 Meter langen Tubus zwei Tuben in halber Länge. Eine einfache, aber notwendige Arbeit in Zeiten, in der die Waldarbeit erschwert ist. Aber ein Dienst am Wald, der gesünder ist als Schokolade.