Elisabeth Winkelmann-Klingsporn

Für eine systematische Dorfentwicklung ist die Donaueschinger Teilortschaft Aasen ein Paradebeispiel. Dafür stehen die gute Infrastruktur mit Grundschule, Kindergarten und Lebensmittelgeschäft und die rege Bautätigkeit. In der vergangenen Woche wurde an der Klosterstraße das Richtfest eines Neubaus mit zehn Wohnungen gefeiert.

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Aasener und Vorbeifahrende fragen sich seit einiger Zeit, was hier auf der großen Baustelle mitten im Ortsetter, gegenüber dem Ensemble von Pfarrkirche, dem ehemaligem Pastorat und dem gelungen restaurierten ehemaligen Vogtshaus entsteht. Die Landwirtsfamilie Bäurer ist dabei, ein für das Dorf außergewöhnlich interessantes Projekt zu entwickeln.

Sie stehen für das Familienprojekt barrierefreies Mehrfamilienwohnhaus mit Kaffeestube in Aasen (von links): Jürgen Bäurer, Karlheinz ...
Sie stehen für das Familienprojekt barrierefreies Mehrfamilienwohnhaus mit Kaffeestube in Aasen (von links): Jürgen Bäurer, Karlheinz Bäurer, Stephanie Steinbrunner, Anna Bäurer, Markus und Sandra Bäurer. | Bild: Elisabeth Winkelmann-Klingsporn

Auf der alten Hofstelle, wo die Bäurers bis zum Bau des Aussiedlerhofes in den 1960er Jahren ihre Landwirtschaft betrieben, entsteht mit dem Neubau zusätzlich zu den zehn Wohnungen im Erdgeschoss ein Café mit einem großzügigen Gastraum.

Alle bringen ihre Kompetenzen ein

Am gemütlichen Wohnzimmertisch auf dem Aussiedlerhof erzählen Karlheinz Bäurer und Ehefrau Anna, Sohn Markus und Schwiegertochter Sandra wie sie ihren bäuerlichen Familienbetrieb mit dem Neubauprojekt samt Caféstube weiterentwickeln wollen. Und wie jeder dazu seine persönlichen Kompetenzen einbringen wird.

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Die zehn Zweieinhalbzimmer-Wohnungen in den Obergeschossen sind barrierefrei per Aufzug zu erreichen und damit auch für ältere Menschen interessant. Karlheinz Bäurer betont aber ausdrücklich „es ist kein betreutes Wohnen vorgesehen“. Gleichwohl werde bei Bedarf ein Hauswirtschaftsservice angeboten.

Die beteiligten Handwerker, fast alle kommen aus dem Dorf, beim Richtfest im Neubau, wo die künftige Kaffee- und Vesperstube ...
Die beteiligten Handwerker, fast alle kommen aus dem Dorf, beim Richtfest im Neubau, wo die künftige Kaffee- und Vesperstube eingerichtet werden soll. | Bild: Elisabeth Winkelmann-Klingsporn

Das ganz Neue für Aasen ist das Gastronomiekonzept, ein Café mit Frühstückbuffet und Vesperstube, ein neuer Kommunikationsort im Dorf sowohl für die Hausbewohner als auch für Einwohner, Vorbeiwanderer und Radfahrer. 60 bis 70 Plätze hat der Bad Dürrheimer Architekt Rebholz im Cafébereich vorgesehen sowie 30 weitere Plätze auf der Terrasse und im hinteren Bereich Parkplätze. Diese Struktur bietet sich auch für Familienfeste, Feiern und – im Blick auf den nahe gelegenen Aasener Friedhof – für den Beerdigungs-Kaffee der Trauergemeinde an.

Die drei Damen von der Vesperstube

Den Gastronomiebetrieb wird Anna Bäurer verantworten. Sie ist gelernte Konditorin und Hauswirtschaftsmeisterin. Vom Hof, wo Schwiegertochter Landwirtschaftsmeisterin Sandra Bäurer sich kompetent und mit großen Engagement um das Milchvieh kümmert, wird es die feinen Zutaten für das Hausgemachte Backwerk und die Vesperwurst aus dem eigenen Betrieb geben. Ganz neu in den Familienbetrieb einsteigen wird Stephanie Steinbrunner, die Tochter von Anna Bäurer. Sie wird sich um das leckere Bauernbrot kümmern, von dem es beim Richtfest schon eine Probe gab.

Der Richtfestspruch wird gesprochen.
Der Richtfestspruch wird gesprochen. | Bild: Elisabeth Winkelmann-Klingsporn

2018 wurde der Bauantrag für den großen Neubau an der Klosterstraße gestellt. Eigentlich sollte das Projekt schon längst abgeschlossen sein. Aber im alten Ortsteil zu planen und neu zu bauen, ist offensichtlich nicht so schnell machbar wie im überplanten und erschlossenen Neubaugebiet. Jetzt geht die Bauherrschaft von einer Fertigstellung im September 2020 aus.