Konkret heißt dieser Bereich der Freifläche zwischen Penny-Markt und Bahnhofsunterführung Andreas-Willmann-Platz. Der 1819 in Pfohren geborene Revolutionär von 1848/49 würde sich vermutlich schütteln, könnte er einen Blick auf die befremdliche Collage von 18 Momentaufnahmen werfen, die Schlampigkeit in vielen Nuancen abbildet. Zerdrückte Dosen auf dem Boden, Flaschen auf der Balustrade, Müllberge neben dem Gulli, ein Flickengteppich von Verpackungen, ein überquellender Mülleimer. „Frühlingsimpressionen am Bahnhofsaufzug“ heißt es nicht ohne Ironie.

Keiner weiß, wer das Zettelchen aufgehängt hat. Aber er war sich gewiss, dass seine Aufmerksamkeitsdauer beschränkt sein dürfte. So ist der mutmaßlich sicher gelegene Standort zu erklären. Was nicht ganz stimmt. Denn das kleine Plakat hatte in den vergangenen Tagen noch Nachbarn: ebenfalls Bilder, die zum Nachdenken anregen, aber größeren Formats. Sie sind abgehängt oder abgerissen. Was blieb, ist diese Bildersammlung, die aber zu klein ist, um sie aus großer Entfernung auf sich wirken zu lassen.
Aber vielleicht braucht es das gar nicht. Das reale Bild schlägt die Fotografie. Denn schon beim Rückweg Richtung Karlsplatz liegen Plastik, Papier und Lebensmittelreste in Ecken und Fugen der Unterführung. Das gilt für den schick betonierten Bereich wie den alten, gefliesten Teil des Tunnels. Und in beiden Abschnitten mag man gar nicht wissen, welchen Inhalts die Pfützen sind, die sich alle Paar Meter vor der Wand gebildet haben.