Der Einkauf ist Routine. Klar. Einen Euro Pfand in den Wagen, auf das er ja wieder zurückgebracht wird. Und ab geht‘s in den Laden. Der ist eine fein abgestimmte Maschine, um Kunden zu halten. Beim Kühlregal angekommen fällt auf: Es fehlt noch was vorne vom Obst. Also wieder zurück und an all dem Angebot vorbei, das locken soll. Und vielleicht wird etwas eingepackt, das so gar nicht auf dem Einkaufszettel stand. Raffiniert.
Im Hintergrund säuseln jene Klänge, die trefflich als Fahrstuhlmusik bezeichnet werden. Unterbrochen lediglich von den Durchsagen im Internen Arbeitscode: „Drei bitte neun, ich wiederhole, drei bitte neun.“
Potenzieller Dieb
Schließlich geht es zur Kasse. Da reckt sich die Kassierin gerne auch nach vorne, um zu kontrollieren, dass auch ja alles auf dem Band liegt und nichts heimlich vorbeigeschmuggelt werden soll. Als Kunde bin ich auch immer potenzieller Dieb. Ich wundere mich noch über den Blick in die Eierpackung. Sicher, um zu kontrollieren, ob die auch alle intakt sind, kein Murks verkauft wird? Wohl eher, um zu schauen, dass auch dieser Karton nicht als Versteck für Diebesgut herhält.
Dann geht es blitzschnell. Die Strichcodes über die Lichtschranke gezogen. Die Geschwindigkeit bereitet beim Einpacken Probleme. Meist wird mit der einen Hand noch der Brokkoli in der Einkaufstasche verstaut, mit der anderen bereits der Geldbeutel gezückt. Jetzt soll der Kunde schnell wieder nach draußen. Schade eigentlich.
Auch in Donaueschingen?
Ob in Donaueschingen auch eine Idee umsetzbar wäre, wie sie jetzt in den Niederlanden zur Anwendung kommt? Die Supermarkt-Kette Jumbo hat dort jetzt sogenannte Plauderkassen eingeführt. An ihnen soll nicht schnellstmöglich abkassiert werden, hier wird sich bewusst Zeit genommen, um einen kleinen Plausch zu halten. Ein Angebot, das besonders bei Senioren zu greifen scheint. Vielleicht gibt es hier ja jetzt auch bei uns eine Rückbesinnung. Wie passend für die Weihnachtszeit.