Die Stadt wird den Flugplatz Donaueschingen-Villingen-Schwenningen GmbH 2017 mit 55 107 Euro unterstützen. Der Grund, warum es im kommenden Jahr wesentlich mehr Mittel sind, als eigentlich geplant, ist ein Liquiditätszuschuss in Höhe von 30 000 Euro. Auch die Stadt Villingen-Schwenningen und der Schwarzwald-Baar-Kreis werden die selbe Summe zuschießen und vom Landkreis Tuttlingen kommen 10 000 Euro, sodass der Flugplatz 2017 einen außerplanmäßig 100 000 Euro erhalten wird. So sollen die Liquiditätsprobleme, die im Winter durch geringeren Flugbetrieb und gleichbleibende Betriebskosten entstehen, behoben werden.

Die Vorgeschichte: Der Finanzplan 2017 hätte eigentlich schon im April vom Gemeinderat verabschiedet werden sollen. Doch in der Sitzung machte FDP-Fraktionssprecher Markus Kuttruff darauf aufmerksam, dass 100 000 Euro nicht gegenfinanziert seien. Warum, das konnte an diesem Abend nicht geklärt werden und so wurde der Punkt von der Tagesordnung genommen.

Mehr als ein halbes Jahr später berät der Gemeinderat wieder über das Thema: Laut OB Erik Pauly ist die "wirtschaftliche Situation konkreter beleuchtet" worden. Die "gewisse Grundverschuldung" sei schon länger bekannt, die Gesellschafter hätten sich daher in der Vergangenheit darauf geeinigt, neben den betriebsbezogenen Zuschüssen, die für Donaueschingen 15 343 Euro betragen, auch anlassbezogene Zuschüsse für Investitionen zu gewähren. "Das Problem ist, dass wir immer einen Grundbestand an Kontoüberziehungen haben, deshalb haben sich die Gesellschafter auf einen einmaligen Liquiditätszuschuss in Höhe von 100 000 Euro geeinigt", sagt Pauly.

Denn der Flugplatz sei als Infrastruktureinrichtung für die Region von großer Bedeutung, allerdings müsse angestrebt werden, dass sich die Einrichtung langfristig nur mit den betriebsbezogenen Zuschüssen trage.

Allerdings steht in der Zukunft noch eine große Investition an: Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock, nicht als größter Flugplatz-Fan bekannt, erkundigte sich nach dem Zustand der Start- und Landebahn. Seines Wissens müsse diese bald saniert werden. "Ist das heute bloß nicht erwähnt worden, weil die Zahlen dann so erschreckend wären, dass wir uns grundsätzliche Gedanken machen würden?", fragte Blaurock. Laut Geschäftsführer Michael Schlereth sind die Risse beseitigt worden, sodass die Start- und Landebahn bis "ins nächste Jahrzehnt" kein Problem darstelle. Eine Sanierung – wohl 2023 oder 2024 – sei eine "erhebliche Investition". Diese Überlegungen würden aber für den Wirtschaftsplan 2017 keine Rolle spielen. Laut Wirtschaftsprüfer Paul Hengstler gebe es keine Möglichkeit, die Start- und Landebahn über Rücklagen zu finanzieren. So bleibe nur eine Finanzierung durch die Gesellschafter oder eine Kreditaufnahme.